29.08.2024
Ukraine: Nach Verbot ruft Kirche moskautreue Christen zum Übertritt auf
Das ukrainische Parlament hat die Moskauer orthodoxe Kirche verboten. Nun ruft die unabhängige orthodoxe Kirche der Ukraine die Christen auf, ihr beizutreten.
IIRF-D/pro/Tübingen/29.08.24 - Die Ukrainische Orthodoxe Kirche hat sich schon 2022 von Moskau nach der Invasion der russischen Armee und der Unterstützung des Moskauer Patriarchats für Putins Krieg getrennt (wir berichteten, auch mit einem Aufruf zur Fürbitte um Einheit für die beiden orthodoxen Kirchen). In einer weiteren Eskalation zwischen den beiden Kirchen hat sich die Politik eingeschaltet. Nachdem schon vor zwei Jahren sich eine Mehrheit im Ukrainischen Parlament für einen Verbot der Russisch-Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) abgezeichnet hat (wir berichteten), wurde dieser Verbot auch vom Parlament besiegelt.
Mit einem Beitrag von Martin Schlorke berichtet das christliche Medienmagazin pro von den aktuellen Ereignissen:
Mit 265 zu 57 Stimmen hat das ukrainische Parlament vergangene Woche für ein Verbot der Russisch-Orthodoxen Kirche, beziehungsweise deren ukrainischen Ableger, der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) gestimmt. Nun hat das Oberhaupt der unabhängigen orthodoxen Kirche, Metropolit Epifanij, die Mitglieder der UOK dazu aufgerufen, sich seiner Kirche anzuschließen.
„Das Gesetz ermöglicht allen religiösen Strukturen, die dies noch nicht getan haben, sich vollständig von der Kontrolle Moskaus zu befreien“, sagte Epifanij im ukrainischen Fernsehen. „Und wir rufen unsererseits alle orthodoxen Christen in der Ukraine, die dies bisher nicht getan haben, immer wieder auf, dieses russische Joch endlich abzulegen.“ Seine Kirche sei offen für einen Dialog – ohne Vorbedingungen.
Die von Metropolit Epifanij gegründete orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) hat mehr Gläubige als die UOK, jedoch weniger Gemeinden.