Laos: Sechs Christen verhaftet

IIRF-D/MorningStarNews/Tübingen/04.07.24 - Dorfbeamte in Zentrallaos haben am Samstag (22. Juni) einen Pastor und fünf weitere Christen verhaftet, als sie beteten, wie eine Menschenrechtsorganisation mitteilte (wir berichteten) .

Die Behörden des Dorfes Tahae verhafteten den Kirchenleiter, der nur als Pastor Mum identifiziert wurde, und die anderen Christen im Dorf Tahae im Bezirk Xaibouathong in der Provinz Khammouane, so Sirikoon Prasertsee, Direktorin von Human Rights Watcher for Lao Religious Freedom (HRWLRF).

"Die Verhaftungen fanden am Samstag im Haus von Mum statt, als sie sich zum Gebet trafen, um den Gottesdienst am Sonntagmorgen vorzubereiten", sagte Prasertsee. "Sie sind derzeit im Gefängnis des Bezirks Xaibouathong inhaftiert".

Sie identifizierte die anderen fünf laotischen Christen als Liang, einen 40-jährigen Mann; Pa, einen 24-jährigen Mann; Laen, eine 50-jährige Frau; Lan, eine 23-jährige Frau; und Khoon, eine 28-jährige Frau.

Nachdem Pastor Mum 2019 zum Glauben an Christus gefunden hatte, nachdem er Gottes Heilung erfahren hatte, gründete er eine Gemeinde, die in seinem Haus ungehindert Gottesdienste abhielt, bis ein neuer Dorfvorsteher, der nur als Lang identifiziert wurde, im Mai sein Amt antrat, sagte sie.

"Andere im Dorf Tahae und in den umliegenden Dörfern haben ebenfalls von ihrem Recht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht und den christlichen Glauben angenommen", sagte Prasertsee. "Das harte Durchgreifen gegen die christliche Freiheit und die christlichen Praktiken führte zur Verhaftung von Herrn Mum und fünf laotischen Gläubigen."

Der Dorfvorsteher Lang nahm die Verhaftungen zusammen mit dem stellvertretenden Dorfvorsteher Khampune, dem stellvertretenden Dorfvorsteher Ang und drei Sicherheitsbeamten, die nur als Bounma, Jit und Kam identifiziert wurden, vor.

Artikel 30 der laotischen Verfassung erkennt das Recht und die Freiheit der laotischen Bürger an, "an eine Religion zu glauben oder nicht zu glauben", sagte Prasertsee.

Der am 26. Juni veröffentlichte Bericht 2023 des US-Außenministeriums über die internationale Religionsfreiheit stellt fest, dass religiöse Führer in Laos behaupteten, dass die Behörden in städtischen Gebieten und in einigen Bezirken zwar ein gutes Verständnis für die Gesetze zur Regelung religiöser Aktivitäten hätten, dass aber in ländlichen Gebieten weiterhin unzulässige Einschränkungen der Religionsfreiheit vorherrschten.

"Es gab weiterhin Berichte über lokale Behörden, insbesondere in abgelegenen Dörfern, die Anhänger religiöser Minderheiten, insbesondere Christen, diskriminierten und manchmal auswiesen, weil sie sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören", heißt es in dem Bericht.

Laut dem Bericht des Außenministeriums haben die lokalen Behörden 79 christliche Familien aus den Bezirken Xaybuathong, Yommalath und Bualapha in der Provinz Khammouane dazu gedrängt, Dokumente zu unterschreiben, in denen sie ihrem Glauben abschwören, so die Leiter der Evangelischen Kirche in Laos.

Im Oktober zwangen Beamte des Bezirks Sa Mouay Berichten zufolge acht oder mehr Familien aus drei Dörfern und zerstörten ihre Häuser, nachdem sie zum Christentum übergetreten waren, heißt es in dem Bericht.

"Im September und Oktober zerstörten lokale Beamte in ländlichen Gebieten des Bezirks Sa Mouay in der Provinz Salavan Berichten zufolge die Häuser von christlichen Konvertiten in vier Dörfern und zwangen die Familien, diese zu verlassen", heißt es in dem Bericht. "Quellen zufolge boten die Beamten einigen der Familien Land für den Wiederaufbau ihrer Häuser in einem Dorf an, ohne jedoch eine andere Entschädigung zu zahlen.