21.11.2024
Ägypten: Drei Christen angegriffen
IIRF-D/BA/Tübingen/21.11.24 - Am 5. November wurden drei Christen bei einem Messerangriff in Oberägypten schwer verletzt.
Amir Narouz Jaber, sein Bruder Abanoub Narouz Jaber und Hanna (John) Magdi Malak Shehata wurden angegriffen von einer Gruppe muslimischer Männer, die mit Messern und Macheten bewaffnet waren im Dorf Ashrouba, Bezirk Minya.
Dieser Vorfall folgt einem Muster zunehmender Spannungen zwischen den christlichen und muslimischen Gemeinschaften im Dorf, die seit Jahren schwelen.
Abanoub erlitt schwere Verletzungen, darunter einen Schnitt an der rechten Hand, der Arterien und Knochen beschädigte, sowie eine Stichwunde an Schulter und Bein. Aufgrund der Schwere der Handverletzung wurden Spezialisten für Orthopädie und Gefäßchirurgie hinzugezogen.
Amir erlitt einen ähnlich schweren Schnitt an der Hand, während Hanna Gesichtsverletzungen erlitt und mit 10 Stichen genäht werden musste.
Die Polizei nahm mehrere der Angreifer fest, und die Ermittlungen dauern an. Die Behörden haben auch die Sicherheitsmaßnahmen im Dorf verstärkt, um weitere Gewalt zu verhindern.
Nur wenige Tage zuvor waren zwei weitere Christen angegriffen wurden. Die Opfer suchten Hilfe in einer nahe gelegenen Apotheke. Die Angreifer folgten ihnen und den setzten dort den Angriff fort.
Die christliche Gemeinschaft im Dorf äußerte sich besorgt über die Sicherheit ihrer Kinder, insbesondere angesichts der Tatsache, dass alle christlichen Schüler im Dorf Schulen besuchen, die weit von ihren Häusern im mehrheitlich muslimischen Teil des Dorfes entfernt liegen.
Das Dorf ist geographisch in zwei Teile geteilt, was zu Spannungen und gelegentlicher Gewalt führt.
In früheren Gesprächen forderten die Christen, dass auf ihrer Seite des Dorfes eine grundlegende Infrastruktur wie eine Bäckerei und eine Schule eingerichtet werden, um die Spannungen mit der muslimischen Bevölkerung abzubauen. Diese Vorschläge wurden jedoch nie umgesetzt, und die Spannungen hielten an.
Christen haben den Bedarf an langfristigen Lösungen beschrieben, die über reine Sicherheitsmaßnahmen hinausgehen, und drängen auf gesellschaftlichen Dialog, gemeinsame Aktivitäten und die Förderung von Toleranz und Verständnis. Sie betonen auch die Notwendigkeit, das Gesetz konsequent anzuwenden und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, anstatt sich auf informelle Versöhnungsgespräche zu verlassen, die die christliche Seite oft dazu drängen, Kompromisse ohne Gerechtigkeit zu akzeptieren.