09.09.2024

Großbritannien: Rekordteilnahme beim „Marsch für das Leben“

Mehr als 8.000 Demonstranten in London – Ungeborene sind kein „Wegwerfartikel“

London (IDEA) – Zwischen 8.000 und 10.000 Personen sind am 7. September beim diesjährigen „Marsch für das Leben“ in der britischen Hauptstadt London auf die Straße gegangen. Das berichtete die Co-Direktorin der Veranstaltung, Isabel Vaughan-Spruce, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Das sei ein neuer Teilnehmerrekord: Im vergangenen Jahr hätten sich rund 7.000 Personen beteiligt. Der 10. „Marsch für das Leben“ in Großbritannien stand unter dem Motto „Abtreibung ist keine Gesundheitsfürsorge“, denn „Schwangerschaft ist keine Krankheit und ungeborene Kinder sind keine Wegwerfartikel“. Die Teilnehmer forderten auch bessere Hilfsleistungen für Frauen, um Abtreibungen zu vermeiden. Erst im Mai hatte das Ministerium für Gesundheit und Soziales Rekordzahlen bei Abtreibungen in England und Wales vermeldet: Dort wurden 2022 252.122 Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen, was einem Anstieg von fast 20 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Eine von drei Frauen im Vereinigten Königreich lässt im Laufe ihres Lebens eine Abtreibung durchführen.

Mitveranstalterin: Ohne Frieden im Mutterleib kein Frieden in der Gesellschaft

Bei der Kundgebung mahnte Vaughan-Spruce: „Wenn das Gesetz die Würde jedes einzelnen Menschen nicht anerkennt, lehrt es die Bürger, einander nur dann zu respektieren, wenn es ihnen passt ... und wir wundern uns, dass in unserem Land so viel Unfrieden herrscht?“ In Großbritannien werde es niemals Frieden geben, wenn es schon keinen Frieden im Mutterleib gebe, und der müsse gesetzlich verankert werden. Beim Marsch sprachen auch ehemalige Abtreibungshelfer. So bekannte der ehemalige US-Abtreibungsarzt Haywood Robinson: „Ich habe mich zu der eitlen Vorstellung verleiten lassen, dass ich als Arzt das Leben eines unschuldigen Menschen nehmen könnte. Ich verleugnete die wissenschaftlichen Grundlagen, die eindeutig zeigen, dass das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt.“ Die Überlebende einer Abtreibung ihrer erst 13-jährigen Mutter, Claire Culwell, mahnte: „Wenn die Leute über die Rechte der Frau sprechen, vergessen sie etwas sehr Wichtiges – ich bin nicht der Körper meiner leiblichen Mutter, ich war ein eigenständiges menschliches Wesen.“ Am Marsch nahmen Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen teil, darunter fünf katholische Bischöfe.