29.09.2025
Deutschland: Anfeindungen wegen Gedenkgottesdienst für Charlie Kirk
Cottbus: Freikirchliche Gemeinde erhält Hassmails und Polizeischutz
Cottbus (IDEA) – Ein Gedenkgottesdienst der Bekennenden Evangelischen Gemeinde (BEG) Cottbus am 28. September für den ermordeten US-Aktivisten Charlie Kirk ist von massiven Anfeindungen begleitet worden. Im Vorfeld erhielt die kleine Freikirche neben heftiger Kritik in sozialen Netzwerken rund 30 Hassmails aus ganz Deutschland, teilte Gemeindeleitungsmitglied Carsten Ludwig der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mit. In den Schreiben hätten die Absender der Gemeinde das Christsein abgesprochen, die Mitglieder als „Faschisten“ diffamiert und die Feier als „Blasphemie“ bezeichnet. Manche Schreiber hätten die Gemeinde als „Schande für den christlichen Glauben“ beschimpft. Auf der Plattform X seien zudem in einem Beitrag der Bundesverfassungsschutz und die Antifa Cottbus verlinkt worden. Darüber hinaus habe zeitweise seine Privatadresse in den sozialen Netzwerken kursiert, so Ludwig. „Meine Familie hatte Angst, Opfer von Übergriffen zu werden“, sagte der Vater von vier Kindern.
60 Besucher – 20 Gegendemonstranten
Die BEG Cottbus, die gewöhnlich rund 14 Gottesdienstbesucher zählt, hatte kurzfristig beschlossen, statt ihres regulären Sonntagsgottesdienstes eine Trauerfeier für Kirk zu halten. „Wir wollen ein Ort sein, wo Menschen ihrer Trauer Ausdruck geben können und nicht allein bleiben müssen“, so Ludwig. Unter der Überschrift „Ein mutiger Kämpfer für unbequeme Wahrheiten wurde uns durch ein Attentat entrissen“ veröffentlichte die Gemeinde am 21. September eine Anzeige mit der Einladung zum Gedenkgottesdienst in der Lausitzer Heimatzeitung „Der Märkische Bote“. „Ein linksradikaler Nutzer stellte die Anzeige anschließend auf X ein – dort verbreitete sie sich unter heftiger Kritik rasant, und wir erhielten die ersten Hassmails“, berichtete Ludwig. Die Gemeinde meldete die Vorfälle der Polizei; der Gottesdienst fand daraufhin unter Polizeischutz mit rund 60 Besuchern statt. Vor der Kirche versammelten sich den Angaben Ludwigs zufolge etwa 20 Gegendemonstranten mit Lautsprechern und Plakaten. Insgesamt sei die Veranstaltung friedlich verlaufen. Nach dem Gottesdienst boten Gemeindemitglieder den Gegendemonstranten Gebäck an und kamen mit ihnen ins Gespräch.
Aufruf zur Liebe und Vergebung
Im Gedenkgottesdienst betonte Ludwig, dass die Antwort auf Hass niemals Hass, sondern Liebe sein sollte. Die Welt sei von Streit und Zerbruch geprägt, obwohl sich viele Menschen nach Versöhnung sehnten. Er fragte, was Christen und Kritiker von Kirk und besonders vom Umgang seiner Frau Erika mit dem Mord lernen könnten. Erika Kirk hatte öffentlich erklärt, den Tätern vergeben zu wollen. „Das ist eine Kraft, die wünsche ich jedem – auch mir selbst und den größten Kritikern“, sagte Ludwig. Nur so könne Hass Familien nicht mehr zerstören und Menschen nicht länger zu Gefangenen ihrer Sünde machen. Vergebung sei eine Sprache, die nur derjenige sprechen könne, dem Last abgenommen worden sei. „Wie komme ich zu dieser Kraft? Die Antwort ist Jesus Christus“, betonte Ludwig. Nach dem Tod von Charlie Kirk habe es in den USA keine gewaltsamen Ausschreitungen gegeben. „Stattdessen begannen viele Menschen erstmals seit Jahren wieder, in der Bibel zu lesen, zu beten, Gemeinden zu besuchen und das Evangelium zu hören“, so Ludwig. „Und das ist unser Wunsch und Gebet, dass genau das in Deutschland wieder passiert.“