24.01.2020

Deutschland: Nach Messerangriff in Pfarrhaus

Mutmaßlicher Täter inhaftiert. Dringend Tatverdächtiger ist der 17-jährige Sohn des bereits inhaftierten Syrers

Aue/Chemnitz (idea) – Nach einem Messerangriff auf den ehrenamtlichen Helfer einer Weihnachtsfeier für Hilfsbedürftige in Aue hat das Amtsgericht Chemnitz einen weiteren Haftbefehl erlassen. Bei der Veranstaltung der Evangelisch-Lutherischen St.-Nicolai-Kirchgemeinde war am 24. Dezember 2019 ein 51-Jähriger durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt worden. Laut Pfarrer Jörgen Schubert hatte er einen Streit zwischen einer Gruppe von Männern aus Syrien und einem Iraner schlichten wollen. Dabei habe ihm einer der Beteiligten ein Messer in den Bauch gestoßen. Der Mitarbeiter musste notoperiert werden. Ein 53-jähriger Syrer wurde von der Polizei festgenommen. Wie das Amtsgericht Chemnitz am 24. Januar mitteilte, handelt es sich bei dem nun ebenfalls Inhaftierten um dessen 17-jährigen Sohn. Er sei aufgrund der bisherigen Ermittlungen dringend verdächtig, dem Helfer die lebensgefährliche Verletzung zugefügt zu haben. Gegen den Beschuldigten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Zudem seien auch zwei weitere Beteiligte der tätlichen Auseinandersetzung identifiziert worden, gegen die nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt werde. An der Weihnachtsfeier hatten rund 100 Besucher unterschiedlicher Nationalitäten und 30 ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde teilgenommen. Sie wird seit 17 Jahren veranstaltet. Wie der 51-jährige Mitarbeiter nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, empfindet er gegenüber dem Täter keinen Hass, sondern wolle ihn gern zu einem christlichen Glaubenskurs einladen und mit ihm darüber reden, warum er so gehandelt habe.