27.01.2020

Weltweit: Religionsfreiheit erstmals Thema beim Weltwirtschaftsforum

Menschenrechtler: Instabile Wirtschaft fördert islamistische Angriffe in Afrika

Davos (idea) – Wie kann die Wirtschaft den sozialen Zusammenhalt und den Schutz von Christen fördern? Diese Frage stand beim Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) erstmalig auf der Tagesordnung. Zu dem Kongress kamen vom 21. bis 24. Januar mehr als 3.000 Konzernchefs, Wirtschaftsexperten sowie Staats- und Regierungschefs zusammen. Konkret ging es bei dem neuen Diskussionsforum um die bedrängte und verfolgte Kirche in Afrika. Dem für die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) tätigen libanesischen Menschenrechtsexperten Wissam al-Saliby (Genf) zufolge spielen Unternehmen und Wirtschaftsführer eine wichtige Rolle, „um den sozialen Zusammenhalt zu fördern, zu friedensfördernden Maßnahmen beizutragen und ein Umfeld zu schaffen, das die Christen vor den zunehmenden islamistischen Angriffen in Westafrika schützt“. Der Journalist und Analytiker für Religionsfreiheit in Westafrika Illia Djadi beobachtet jedoch insbesondere Burkina Faso, Nigeria, Niger und Mali eine steigende Zahl islamistischer Angriffe. „Diese Länder gehören zu den ärmsten der Welt: Mehr als 2.000 Schulen mussten in Burkina Faso schließen, über 300.000 Kinder sind ohne Bildung.“ So würden auch ethnische und religiöse Gruppen, die früher friedlich zusammenlebten, gegeneinander aufgerieben. Burkina Faso etwa sei früher für ein friedliches Miteinander der Religionen bekannt gewesen. Mit dem Aufkommen militanter muslimischer Gruppen jedoch habe sich die Lage geändert. „Kirchen wurden niedergebrannt, Pastoren und Gottesdienstbesucher wurden umgebracht“, so Djadi. Die Menschen würden wegen ihres Glaubens getötet. „Wird die Entwicklung des Landes jetzt nicht gestützt, übernehmen die wirtschaftlich potenten Islamisten-Gruppen und drohen, die gesamte Sub-Sahara-Region zu destabilisieren.“ Das Forum zur Religionsfreiheit wurde neben der WEA und deren Schweizer-Zweig auch von der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA-RES) initiiert. Deren Generalsekretär Marc Jost kündigte Unterstützung an, damit die Religionsfreiheit künftig alljährlich beim Weltwirtschaftsforum aufgenommen und zur Sprache gebracht werden könne.

siehe auch AKREF von 24.1.20