27.02.2020

Deutschland: „RiseUp Now“

Arabische und europäische Christen vernetzen - Gebetsbewegung will den „geistlichen Boden“ für Evangelisationen bereiten

Grafing (idea) – Arabische und europäische Christen vernetzen: Das ist das Ziel der Gebetsbewegung „RiseUp Now“ (Jetzt aufstehen). „Gemeinsam können sie zu einem großen Segen für Europa werden“, sagt Fadi Krikor (Grafing bei München). Er gehört zum Leitungskreis von „RiseUp Now“, stammt aus Aleppo (Syrien) und ist Gründer des „Father’s House for all Nations“ (Vaterhaus für alle Nationen), das sich im ehemaligen Kloster Altenhohenau (Griesstätt bei Rosenheim) befindet. Zusammen könnten arabische und europäische Christen eine Stimme sein, die in Anlehnung an Jesaja 40,3 „dem Herrn den Weg bereitet“, betonte er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die aktuellen Entwicklungen böten eine Chance und seien kein Zufall: „Wenn Millionen von arabischen Flüchtlingen zu uns nach Europa kommen, dann hat das eine geistliche Dimension.“ Mit den Flüchtlingen seien auch Christen aus dem Nahen Osten gekommen. Auch sie wollten gemeinsam mit in Europa aufgewachsenen arabischen Christen die geistliche Einheit auf dem Kontinent vorantreiben.

„Unser Thema ist die Einheit der Christen“

Alle ein bis zwei Jahre lädt die Gebetsbewegung zu einem europaweiten Treffen ein. Das nächste findet vom 11. bis 13. Juni in Brüssel (Belgien) statt. Neben Krikor zählt zu dem Leitungskreis von „RiseUp Now“ auch der Geschäftsführer von Alpha Deutschland, Alexander Graf zu Castell (Weimar). Wie er idea sagte, rechnet die Gruppe in Brüssel mit rund 2.000 Teilnehmern. 2018 seien rund 1.200 Christen nach Rom gekommen. Auf diesen Treffen wolle man durch das gemeinsame Gebet den „geistlichen Boden“ für missionarische Aktivitäten bereiten: „Wir wollen die geistliche Atmosphäre mitprägen, damit später stattfindende Evangelisationen auch Frucht bringen.“ Krikor zufolge sollen die Konferenzen zudem helfen, Wissen über arabische Christen zu vermitteln und Vertrauen aufzubauen: „Unser gemeinsames Anliegen ist die Ausbreitung des Evangeliums. Unser Thema ist die Einheit der Christen über konfessionelle Unterschiede hinweg. Denn das war bereits das Gebet unseres Herrn – siehe Johannes 17.“ Er rate davon ab, das Erstarken des Islams in Europa als Problem zu sehen: „Es ist eine Chance. Die Kirche muss wieder wachsen und erwachen.“

Christen aus Ägypten evangelisierten in Deutschland unter Flüchtlingen

Aus dieser Gebetsbewegung seien in Zusammenarbeit mit anderen christlichen Organisationen bereits konkrete Projekte entstanden. So seien in den vergangenen Jahren rund 800 arabischsprechende Missionare aus Ägypten nach Deutschland gekommen und hätten jeweils für einige Monate unter irakischen und syrischen Flüchtlingen evangelisiert. Schätzungen zufolge seien rund 10.000 Flüchtlinge Christen geworden: „Einige von ihnen haben auch Jüngerschaftsschulen im ehemaligen Kloster Altenhohenau besucht. Sie sind jetzt selber zu Missionaren geworden, leben ihren neuen Glauben und werden somit zu Zeugen Jesu Christi.“ Zum Leitungskreis der 2014 ins Leben gerufenen Gebetsbewegung „RiseUp Now“ gehören neben Castell und Krikor noch der in Deutschland lebende ägyptische Missionar Milad Botros, der Kardiologe Khaled Leon, der Architekt Maghed Leon (beide Kairo) und der Naturwissenschaftler Jürg Löliger (Corseaux/Vevey, Schweiz).