31.01.2020

Deutschland: 800 Teilnehmer bei „Marsch der Erinnerung“

Antisemitismus erscheint im „neuen Gewand des Antiisraelismus“

Holocaust-Gedenken

Stuttgart (idea) – Der Antisemitismus erscheint heute im „neuen Gewand des Antiisraelismus“ und geht einher mit der „Delegitimierung des einzigen jüdischen Staates, Israel“. Diese Ansicht vertrat Gottfried Bühler (Stuttgart), Vorsitzender des deutschen Zweiges der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ), in Stuttgart vor rund 800 Menschen. Sie gedachten am 27. Januar der jüdischen Opfer des Holocausts mit einer Kranzniederlegung an der Synagoge und einem „Marsch der Erinnerung“. Anlass war der 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau. Bühler rief dazu auf, an der Seite des jüdischen Volkes zu stehen. Die Direktorin der Christlichen Freunde Yad Vashems, Sara Granitza (Jerusalem), die erstmals in Deutschland zu Besuch war, bedankte sich bei der ICEJ und ihren Unterstützern für die Freundschaft und Partnerschaft mit Israel und dem jüdischen Volk: „Wenn wir in Israel Nachrichten aus aller Welt hören, sind wir manchmal nicht sicher, ob wir Freunde haben, aber jetzt weiß ich es.“ Vor 75 Jahren habe das jüdische Volk gedacht, man müsse zukünftig nicht mehr über den Antisemitismus sprechen. Doch heute verbreite sich „Hass über Soziale Medien so schnell. Leider nimmt der Antisemitismus in der Welt und in Deutschland wieder zu“, warnte sie.

Holocaustüberlebende: „Ihr seid die Hoffnung, dass es nicht wieder passiert“

Als besonderer Ehrengast war die 89-jährige Holocaustüberlebende Eva Erben aus Israel angereist. Den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung rief sie zu: „Ich danke euch, ihr seid die Zukunft und Hoffnung, dass es nicht wieder passiert.“ Erben war 1941 mit ihrer Familie nach Theresienstadt und später nach Auschwitz deportiert worden und überlebte einen Todesmarsch. Mit ihrem Mann, den sie in Theresienstadt kennengelernt hatte, wanderte sie 1949 nach Israel aus. Die 1980 gegründete ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das aufgrund biblischer Grundsätze und Verheißungen Israel unterstützt. Sie hat Zweigstellen in über 90 Nationen und Unterstützer in mehr als 160 Ländern weltweit.