21.07.2021

Deutschland: IGFM mahnt – abgelehnten christlichen Asylbewerber in den Iran nicht abschieben!

Dem Konvertiten und Regimekritiker droht im Iran Lebensgefahr

Frankfurt am Main (IDEA) – Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) setzt sich für einen abgelehnten christlichen Asylbewerber aus dem Iran ein. Dem Konvertiten Hossein Ahmadi drohe bei einer Abschiebung in seine Heimat Lebensgefahr, erklärte der Vorstandssprecher der Organisation, Martin Lessenthin (Frankfurt am Main), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Der 34-jährige Ahmadi war 2017 mit dem Flugzeug aus dem Iran nach Deutschland geflohen. Hier besucht er seit 2018 die christliche Gemeinde „Vaterhaus“ in Frankfurt am Main. Dort nahm er an Glaubenskursen teil und ließ sich 2019 taufen. Im November 2019 demonstrierte er zusammen mit anderen Gemeindemitgliedern vor dem iranischen Konsulat in Frankfurt am Main gegen Menschenrechtsverletzungen durch das Mullah-Regime. Er sei von den islamischen Sicherheitsbehörden offenbar auf Filmaufnahmen von der Demonstration erkannt worden, erklärte Lessenthin. Wenige Tage nach der Veranstaltung hätten Beamte seine im Iran lebenden Eltern aufgesucht und bedroht. Als Christ und Regimekritiker werde Ahmadi von dem Regime als Gefahr für die staatliche Ordnung und die politische Stabilität angesehen. Trotzdem habe das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main seinen Asylantrag am 6. Juli abgelehnt. Die Richter hätten seine Schilderung der Bedrohung seiner Eltern und der für ihn bestehenden Lebensgefahr als nicht glaubwürdig eingestuft. Die IGFM prüfe jetzt weitere rechtliche Schritte. Im Iran würden Regimekritiker häufig ohne Aussicht auf ein faires Verfahren inhaftiert und im Gefängnis misshandelt, so Lessenthin. Darüber hinaus gelte in dem Land die Abwendung vom Islam als todeswürdiges Verbrechen. 95 Prozent der rund 84 Millionen Einwohner des Iran gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Nach Angaben des Hilfswerks Open Doors liegt die Zahl der Christen bei rund 800.000.