22.07.2021

Indonesien: Diskriminierung von Christen bei Beerdigungen

IIRF-D/Tübingen/22.07.21 - Die Behörden in der Provinz West Java, Indonesien, haben mehrere Friedhofsarbeiter entlassen, die für die Beerdigung von Covid-19-Opfern verantwortlich waren, nachdem ihnen eine diskriminierende Behandlung von Nicht-Muslimen vorgeworfen wurde.

Die Arbeiter wurden nach einer Beschwerde von Yunita Tambunan entlassen, einer christlichen Frau, die die Arbeiter auf dem Friedhof Cikadut im Bezirk Bandung beschuldigte, eine Gebühr von 4 Millionen Rupiah (€234) von ihrer Familie für die Beerdigung ihres Vaters zu verlangen.

Tambunan behauptete in einem Social-Media-Beitrag, dass ihr gesagt wurde, dass die Regierung die Kosten für die Beerdigung von Nicht-Muslimen nicht übernimmt und dass sie den Arbeitern nach Verhandlungen 2,8 Millionen Rupiah zahlte. Sie postete ein Foto, das die Quittung zeigt, die sie für die Zahlung der Gebühr erhielt.

Redy Krisnayana, der Leiter des Beerdigungsteams, gab den Erhalt des Geldes zu, bestritt aber, es durch Nötigung erhalten zu haben, und sagte, er sei bereit, es zurückzugeben.

Der Leiter der lokalen Anti-Covid-19-Task-Force Ema Sumarna bezeichnete die Erhebung einer Gebühr für nicht-muslimische Familien als "illegale Steuer", da die Stadtverwaltung für alle Beerdigungen und Bestattungen von Coronavirus-Opfern aufkommt.

Der Gouverneur von West-Java, Ridwan Kamil, entschuldigte sich für den Vorfall und bestätigte, dass die Beerdigungen für Covid-19-Opfer kostenlos seien und die Arbeiter dafür bezahlt würden.

Der christliche Menschenrechtssprecher Azas Tigor Nainggolan bestritt eine Andeutung Kamils, dass die Arbeiter auch von Muslimen Geld verlangt hätten. "Aus der Beschwerde des Opfers geht hervor, dass sie zahlen sollten, weil sie Nicht-Muslime waren. Solche diskriminierenden Praktiken gehen weiter. Die Regierung muss erkennen, dass es eine Diskriminierung aufgrund der Religion gibt", bekräftigte er.

Nainggolan fügte hinzu, dass mehrere andere Personen sagten, sie seien zur Kasse gebeten worden, nachdem er den Fall auf Facebook hervorgehoben hatte.

Quelle: Barnabas Fund 20. Juli 2021