13.05.2021

Deutschland: Demonstranten verbrennen Israel-Fahnen

Die Polizei nimmt mehrere Verdächtige in Bonn und Münster fest


Bonn/Münster (IDEA) – In Bonn und Münster haben Demonstranten am 11. Mai vor den Synagogen Fahnen des Staates Israel verbrannt. Das teilte die Polizei mit. In Bonn beschädigten Unbekannte einen Glasbereich der Eingangstüre der Synagoge mit Steinen. Sie liefen noch vor dem Eintreffen der Polizei davon. Die Beamten fanden vor der Synagoge drei Papierzettel mit wahrscheinlich arabischen Schriftzeichen sowie eine weiß-blaue Fahne, die augenscheinlich angezündet worden war. Im Zuge einer unverzüglich eingeleiteten Fahndung wurden drei Tatverdächtige festgenommen. Es handelt sich um zwei 20-jährige sowie einen 24-jährigen Mann. In Münster versammelte sich eine fünfzehnköpfige, arabisch aussehende Gruppe vor der Synagoge. Sie riefen laut und verbrannten eine israelische Nationalflagge. Das Gebäude selbst wurde nicht angegangen. Die eintreffenden Polizeibeamten nahmen 13 Personen vorläufig fest. Der katholische Bischof von Münster, Felix Genn, erklärte, die Flaggenverbrennung und die Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern erfülle ihn mit tiefer Sorge. Gewalt sei nie ein geeigneter Weg, um Konflikte zu lösen. „Beten wir gemeinsam, dafür, dass die Gewalt im Heiligen Land rasch ein Ende findet“, so Genn.

Brandanschlag auf Mahnmal in Düsseldorf

In Düsseldorf hatten bereits am 10. Mai Unbekannte ein Feuer auf dem Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der ehemaligen großen Synagoge an der Kasernenstraße entzündet. Wie die Polizei mitteilte, entstand dadurch an dem steinernen Mahnmal und dem benachbarten Gebäude kein Sachschaden. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel (Düsseldorf), verurteilte die Flaggenverbrennungen und den Brandanschlag auf das Mahnmal. In einer Pressemitteilung erklärte Latzel, es gebe keinerlei Rechtfertigung für solche Gewalttaten. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus (Bielefeld), erklärte in einer Pressemitteilung, es sei nicht hinnehmbar, wenn Juden in Deutschland für die Welle der Gewalt im Heiligen Land und die Politik der israelischen Regierung verantwortlich gemacht und bedroht würden.