25.11.2021

ETHIOPIA: Bürgerkrieg eskaliert

IIRF-D/RLPB/11/25/21 - Die von den USA ausgebildeten marxistischen, separatistischen Rebellen der Tigray Peoples Liberation Front (TPLF) und der ethno-nationalistischen Oromo Liberation Army (OLA, ehemals OLF-Shane) rückten auf die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba vor und brachten unterwegs Hunderttausende um, plünderten und vertrieben die Bevölkerung. Ende Oktober hatte die TPLF die Kontrolle über die strategisch wichtigen Städte Dessie und Kombolcha erlangt (wo sie über 100 Jugendliche kurzerhand hinrichtete), während die OLA die Kontrolle über Kemise, 53 km südlich von Kombolcha und nur 325 km nördlich von Addis Abeba, übernommen hatte. Die TPLF in Äthiopien unterscheidet sich in der Gangart nicht vom sudanesischen al-Bashir-Regime: Menschenrechtsverletzer par excellence, die zwar durch Volksaufstände gestürzt wurden, aber auf allen Ebenen tief investiert sind, von einem tiefen Staat unterstützt werden und nicht bereit sind, ihre demokratische Niederlag zu akzeptieren. Die Zukunft Äthiopiens steht auf dem Spiel

Das Land braucht Gebet

Am 20. November hatte die TPLF-OLA Shewa Robit, eine strategisch wichtige Stadt nur 200 km von Addis Abeba entfernt, eingenommen. Berichten zufolge haben die Rebellen über 3.000 Schwerverbrecher aus dem Gefängnis von Shewa Robit befreit und bringen sie nach Debre Berhan, der neuen Frontlinie, 120 km von Addis entfernt. Einigen Berichten zufolge ist die äthiopische Nationale Verteidigungsarmee (ENDF) zusammengebrochen und Debre Berhan umzingelt. Andere berichten von heftigen Kämpfen auf der Straße zwischen Shewa Robit und Debre Sina, 60 km nördlich von Debre Berhan. Am Montag, den 22. November, kündigte Premierminister Abiy Ahmed (45) an: "Ab morgen werde ich an die Front gehen, um die Verteidigungskräfte zu führen". Am Dienstag, den 23. November, warnte das US-Außenministerium vor der Möglichkeit eines terroristischen Anschlags in Äthiopien. Der Zerfall/Balkanisierung Äthiopiens würde zu einer Krise monumentalen Ausmaßes führen. Teile des Landes würden von Äthiopiens gierigen, politisch unruhigen Nachbarn verschlungen, islamische Dschihadisten würden einströmen und ethnisch-religiöse völkermörderische Aggressionen gegen die christlichen Amhara würden entfesselt werden. 

Siehe auch: [RLPB 622 (3 Nov)],