21.10.2021

Indien: Sieben Pastoren im Norden verhaftet

Sie werden beschuldigt, sich illegal zum Gebet versammelt zu haben

Mau (IDEA) – In dem nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind sieben evangelische Geistliche bei einem Gebetstreffen am 10. Oktober im Bezirk Mau verhaftet worden. Das berichtet die asiatische katholische Nachrichtenagentur UCA News. Die Pastoren wurden beschuldigt, eine illegale Versammlung abgehalten und gegen das Antikonversionsgesetz des Bundesstaates verstoßen zu haben. Entsprechende Gesetze gibt es in einigen indischen Bundesstaaten. Bislang sei aber, so UCA News, deshalb kein Christ verurteilt worden. Diese Gesetze ermöglichten es jedoch hinduistischen nationalistischen Gruppen, unter dem Vorwand der Zwangskonversion falsche Anschuldigungen gegen Christen zu erheben. Pater Anand Mathew (Varanasi) von der katholischen Indischen Missionsgesellschaft in Uttar Pradesh wies die Anschuldigungen gegen die Geistlichen als unbegründet zurück. Die Verhaftungen seien Teil einer Strategie, um Christen zu unterdrücken und die Gesellschaft zu spalten. Laut UCA News gab es seit dem Amtsantritt des Chefministers im Bundesstaat Uttar Pradesh, Yogi Adityanath (Lakhnau), im März 2017 bereits 384 Übergriff auf Christen. Dabei stellten sie unter den 200 Millionen Einwohnern des Bundesstaates nur eine kleine Minderheit von 0,18 Prozent. Landesweit sind 4,9 Prozent der 1,38 Milliarden Inder Christen. 72,5 Prozent sind Hindus, 14,5 Prozent Muslime, 1,8 Prozent Sikhs und 0,7 Prozent Buddhisten.