10.09.2021

Berg-Karabach: Aserbaidschan gefährdet die körperliche Sicherheit von Kriegsgefangenen und die kulturelle Unversehrtheit von christlichen Denkmälern

International Christian Concern/14.09.21 - Obwohl vor 10 Monaten nach einem 44-tägigen Krieg ein Waffenstillstand unterzeichnet wurde, verfolgt Aserbaidschan weiterhin Armenier, vor allem Kriegsgefangene. Zwei armenische Kriegsgefangene wurden am 7. September von Aserbaidschan freigelassen, nachdem die Soldaten im Juli in der Nähe der Grenze verschwunden waren. Im Gegenzug ließ Armenien einen aserbaidschanischen Militärangehörigen frei, der Ende August in Berg-Karabach festgenommen worden war.

Der Menschenrechtsverteidiger Arman Tatoyan sprach auf einer Pressekonferenz über den Kriegsgefangenenaustausch und kommentierte die Brutalität des aserbaidschanischen Militärs gegenüber den gefangenen Armeniern. Ombudsmann Tatoyan erwähnte insbesondere die Verletzungen der Religionsfreiheit, die begangen wurden, als die Kreuze der Armenier gewaltsam weggenommen wurden. Sie versuchten, sie durch anti-armenische und pro-aserbaidschanische Kommentare von ihrem armenischen Erbe abzubringen.

Tatoyan schilderte auch die schweren physischen und psychischen Folterungen, denen sie ausgesetzt waren, einschließlich der Vorenthaltung von Nahrung und medizinischer Versorgung. Es wurde berichtet, dass Lebensmittel zum Verzehr auf den Boden geworfen wurden oder armenische Kriegsgefangene nur 10 Sekunden Zeit hatten, um zu essen, bevor der Rest weggeworfen wurde. Aserbaidschanische Soldaten drückten auch so lange auf Wunden, bis die Gefangenen um Essen oder medizinische Versorgung bettelten, und in einigen Fällen wurden die Kriegsgefangenen dann in öffentlichen Krankenhäusern gedemütigt. In einem besonders grausamen Fall wurde ein Kriegsgefangener nackt ausgezogen und von Soldaten mit kochendem Wasser übergossen und anschließend geschlagen, so dass er 21 Tage lang nicht mehr laufen konnte.

Aserbaidschan bedroht nicht nur die körperliche Unversehrtheit der Armenier, sondern auch das Erbe und die christlichen Werte des Landes. Nach Angaben von Caucasus Heritage Watch wurden mehr als ein Dutzend armenische Kirchen, Friedhöfe, Kreuzsteine (armenisch: khachkars) und andere Kulturstätten von Aserbaidschan zerstört, beschädigt oder gefährdet. Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich nach dem Waffenstillstand und finden auf Gebieten statt, die vor dem Krieg von Armeniern bewohnt waren. Sushi und seine Umgebung sowie der südliche Teil von Berg-Karabach sind am stärksten von Schändungen betroffen. Insbesondere im Süden, wo neue Straßen gebaut werden, sind armenische Friedhöfe gefährdet.

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF