23.09.2021

Uganda: Flucht aus der Zwangsehe

Der Übergang in die weiterführende Schule brachte für Winnie weit mehr als nur pädagogische Veränderungen. Die junge Frau war Muslima wie ihre ganze Familie. Der Übergang in die Oberstufe führte dann aber dazu, dass die Weichen ihres ganzen Lebens neu gestellt wurden. Und das kam so ...

HMK/23.09.21 - In der Schule gab es einen Schülerbibelkreis, der vom Bibellesebund organisiert wurde. Winnie hörte davon, fand Anschluss an die Gruppe und lernte dort Jesus kennen. Für ihre muslimische Familie war das ein Schock. Als ihren Eltern klar wurde, dass es Winnie mit ihrem neuen Glauben an Jesus ernst war, beschlossen sie, eine Ehe für sie zu arrangieren. Sie hofften, durch eine Zwangsverheiratung ihre Entscheidung für Jesus rückgängig machen zu können.

In schwerster Not

So wurde Winnie zwangsverheiratet, konnte nicht mehr zur Schule gehen und litt unter einer Ehe, die alles andere als gut war. Als sie heiraten musste, war Winnie noch minderjährig – obwohl sexuelle Handlungen mit Minderjährigen in Uganda verboten sind. Winnie wurde schwanger und brachte einen kleinen Jungen zur Welt. Nach wenigen Monaten starb das Kind. Als ihr Sohn starb, war Winnie noch nicht einmal 18 Jahre alt. Von ihrem Ehemann gab es keine Unterstützung. Im Gegenteil, Winnie wurde geschlagen und misshandelt.

Es war eine sehr schwere Zeit für Winnie. Schließlich floh sie zu ihren Eltern. Aber Unterstützung erhielt sie auch dort nicht. Im Gegenteil: Statt die erhoffte Geborgenheit zu finden, wurde sie von ihrer Familie verstoßen. Nun stand Winnie ganz alleine da. In dieser Situation erinnerte sie sich an eine ehemalige Klassenkameradin.

Neuanfang und neue Hoffnung

Winnie nahm Kontakt auf, und bat die Freundin um Hilfe. Sie war überglücklich, dass sie eine zeitlang bei ihr wohnen konnte. Dort fand Winnie auch wieder Anschluss an Christen und ging in eine Gemeinde. Sie wollte wieder ganz zu Jesus gehören. Ihr war klar: Das Evangelium war ihre einzige Hoffnung.

Als unser HMK-Partner in dieser Gemeinde einen Jüngerschaftskurs anbot, wollte Winnie unbedingt mitmachen. Der Kurs tut ihr gut. Sie hat viel durchlitten, nun müssen ihre seelischen Wunden heilen. Gottes Wort hilft ihr, neue Hoffnung zu schöpfen. Trotzdem weiß sie immer noch nicht, wie ihr Leben weitergehen soll. Winnie klammert sich an den Herrn, der sie aus ihrer schwersten Not herausgeführt hat und ihr einen Neuanfang geschenkt hat. Und sie vertraut darauf, dass Jesus auch für ihre jetzigen Probleme Lösungen bereithält und sie einen Weg führen wird, auf dem sie gehen kann.

Quelle: Hilfsaktion Märtyrerkirche Deutschland (HMK)

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