02.04.2018

Pakistan: Gefangener des Monats April

Er soll Mohammed beleidigt haben, dem Christen Patras Masih droht die Todesstrafe

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats April“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den pakistanischen Christen Patras Masih (Lahore) benannt. Ein muslimischer Geistlicher hatte den 21-Jährigen wegen eines Fotos auf seiner Facebook-Seite angezeigt, das angeblich das religiöse Empfinden von Muslimen verletzt haben soll. Es soll einen Mann auf der Kuppel einer Moschee zeigen. Zahlreiche Muslime stürmten aus Protest gegen das Bild, das sie als eine Beleidigung Mohammeds werten, eine christliche Siedlung, in der auch Masih lebt. Sie drohten, die Häuser niederzubrennen. 800 Einwohner mussten sich in Sicherheit bringen. Daraufhin stellte sich Masih, der als Reinigungskraft in einer Bank arbeitet, am 19. Februar der Polizei. Seine Rechtsanwältin Aneeqa Anthony hält es für ausgeschlossen, dass der junge Mann das Bild verschickte. Untersuchungsbeamte sollen den jungen Mann gefoltert haben. Seinen Cousin Sajid (24), den sie ebenfalls wegen des Fotos verhörten, sollen sie versucht haben, zum Oralsex mit Patras zu zwingen. In Panik sprang Sajid Masih daraufhin aus dem Fenster im vierten Stock des Hauses und verletzte sich schwer. Die Blasphemiegesetze des Landes sehen für die Beleidigung des Propheten Mohammed die Todesstrafe und für die Verunglimpfung des Korans lebenslange Haftstrafen vor. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Mamnoon Hussain um die sofortige Freilassung des Christen zu bitten. Von den 193 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus.

AKREF empfiehlt: Schreiben Sie einen Brief für die Freilassung von Patras Masih und bitte beten Sie dafür! Hier ein Musterbrief: 

Musterbrief_April_2018.pdf