04.06.2002

Nigerias Christen im Norden des Landes unter Druck

Nigerias Verteidigungsminister: Muslime wollen Christen ausrotten

Nigerias Christen im Norden des Landes unter Druck

Nigerias Verteidigungsminister: Muslime wollen Christen ausrotten

 

04.06.2002 (Compass Direct/Offene Grenzen) - Die islamischen Führer im Norden Nigerias beabsichtigen, in ihrem Einflußbereich das Christentum auszurotten. Dies hat der nigerianische Verteidigungsminister Generalleutnant Theophil Yakubu Danjuma vor einem Kongress christlicher Gemeindevertreter aus dem Norden Nigerias erklärt. Danjuma räumte in seiner Ansprache weiter ein, Christen seien in Nordnigeria unter schwerem Druck. "Unsere Religion ist in unserem Land permanenten Angriffen ausgesetzt. Wenn die Christen nicht achtgeben, dann wird eine Zeit kommen, wo die Verkündigung der Lehren Jesu Christi einer Beleidigung gleichkommen", sagte der Minister. Seiner Ansicht nach gibt es für die Kirche und ihre führenden Persönlichkeiten nur einen Ausweg aus der sich zuspitzenden Situation. Es müsse sichergestellt werden, dass viele einheimische
nordnigerianische Christen missionarisch aktiv werden, um ihre muslimischen Mitbürger effektiver mit dem Evangelium erreichen zu können.

Koran verdrängt Bibel aus den Schulen

Unterdessen hat die Regierung des nigerianischen Bundesstaates Katsina den christlichen Religionsunterricht aus allen öffentlichen Grund- und Mittelstufeschulen verbannt. Er wurde in den Lehrplänen durch einen obligatorischen islamischen Religionsunterricht ersetzt. In einem offiziellen Kommunique der Regierung des Bundesstaates Katsina vom
30. April heißt es, diese Entscheidung der Regierung stehe im Einklang mit der Politik, alle Bildungsprogramme auf das islamische Staatssystem zuzuschneiden, das angestrebt wird.

Behörden lassen Kirchen niederreißen

Darüber hinaus sind im Laufe des Monats April elf Kirchengebäude in Nigeria von Regierungsbeamten zerstört worden. Nach Angaben der zuständigen Behörden hätten die drei in Nigerias Hauptstadt Abuja niedergerissenen Kirchenbauten nicht den geforderten baulichen Standards entsprochen. Der Pastor einer dieser Kirchen hielt dem allerdings entgegen, die Kirchengemeinde habe erst vor sieben Jahren die erforderliche behördliche Baugenehmigung erhalten. Führende Persönlichkeiten der Christlichen Allianz Nigerias (CAN) berichteten, zwischen dem 8. und 22. April dieses Jahres seien im nigerianischen Bundesstaat Kano mindestens sieben Kirchenbauten zerstört worden. Der
CAN-Vorsitzende in diesem Bundesstaat, Pastor James Fadipe, erklärte gegenüber Compass, die Kirchen seien abgerissen worden, um den Christen im Bundesstaat ihre Basis zu nehmen. Im Bundesstaat Lagos wurden die christliche Siegeskirche in der Hauptstand Lagos und einige weitere im Umland zerstört beziehungsweise zum Abriß gekennzeichnet.