23.01.2006

Iran: Religiöses Leben der Christen wird immer riskanter

Hilfsorganisation führt geistliche Schulungskurse für Hauskirchenleiter durch

Iran: Religiöses Leben der Christen wird immer riskanter

Hilfsorganisation führt geistliche Schulungskurse für Hauskirchenleiter durch

G r a n d R a p i d s (idea) – Angesichts wachsender politischer Spannungen um den Iran wird das religiöse Leben der christlichen Minderheit immer riskanter. Darauf hat der Direktor des US-Zweigs der Hilfsorganisation Interserve, Doug van Bronkhorst (Upper Darby/Bundesstaat Pennsylvania), aufmerksam gemacht. Er hat vor kurzem geistliche Schulungskurse mit iranischen Hauskirchenleitern durchgeführt. Wenn bekanntwürde, daß sich diese Christen mit US-Pastoren treffen – auch wenn sie sich nur mit geistlichen Belangen beschäftigen – würden die Behörden mutmaßen, daß es um ganz andere Dinge gehe, sagte van Bronkhorst dem Informationsdienst Mission Network News (Grand Rapids/Bundesstaat Michigan). Die iranischen Christen müßten dann mit Verfolgung rechnen. Die Bibelseminare seien aber von großer Bedeutung für sie. Die Gemeinde Jesu im Iran sei lebendig und wachse, wahrscheinlich mehr als in anderen muslimischen Ländern. Niemand könne mit Sicherheit sagen, wie viele Christen es in der Islamischen Republik gebe. 99 Prozent der 66,4 Millionen Einwohner sind Muslime. Die Zahl der Christen wird von der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) auf knapp 300.000 geschätzt. Sie leben laut WEA in einer ihnen feindlich gesonnenen Umgebung und werden als Menschen zweiter Klasse behandelt. Der Iran sorgt derzeit durch den Streit um sein Atomprogramm und die anti-israelischen und anti-jüdischen Äußerungen von Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad für Spannungen. Interserve bildet nach eigenen Angaben ein Netz von Christen aus aller Welt, die mit ihrem Fachwissen besonders Menschen in Asien und der arabischen Welt dienen wollen. In Deutschland wird Interserve von der Deutschen Missions-Gemeinschaft (Sinsheim bei Heidelberg) vertreten.