07.08.2007

TÜRKEI: Weltweite Schreibaktion für die Familien der ermordeten Christen von Malatya

Briefe und Karten sollen den Hinterbliebenen zeigen: Ihr seid nicht allein!

TÜRKEI: Weltweite Schreibaktion für die Familien der ermordeten Christen von Malatya

Briefe und Karten sollen den Hinterbliebenen zeigen: Ihr seid nicht allein!

Open Doors: „Susanne Geske, Semse Aydin und die Kinder brauchen Ermutigung
und Gebet“
KELKHEIM, 13. Juli 2007 – Drei Monate nach der Ermordung dreier Christen in Malatya in
der Türkei ruft das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors die Christen weltweit zu einer
Schreibaktion für die Witwen Susanne Geske, Semse Aydin und ihre Kinder auf. „Briefe,
Karten oder selbst gemalte Kinderbilder sollen den Hinterbliebenen zeigen, ihr seid nicht allein
und die Gemeinschaft der Christen in vielen Ländern denkt an euch“, sagte Markus Rode, Leiter
von Open Doors Deutschland (Kelkheim bei Frankfurt am Main). Am 18. April 2007 wurden
der Deutsche Tilmann Geske (46) und die Türken Pastor Necati Aydin (36) und Ugur Yuksel
(32) in den Räumen des christlichen „Zirve“-Verlages von jungen Türken gefoltert und
umgebracht. Die fünf nach der Tat verhafteten 19- und 20-jährigen muslimischen Männer trugen
Zettel bei sich, auf denen sie erklärten: „Das soll den Feinden unserer Religion eine Lehre sein.
Wir haben es für unser Land getan.“ Immer wieder kommt es in der Türkei zu
religiös-nationalistischen Anfeindungen gegen Christen. „Wir rufen dazu auf, sich mit den
Glaubensgeschwistern, die in diesem Spannungsfeld leben, zu solidarisieren. Die Familien von
Malatya brauchen unsere Gebete und Ermutigung, denn wir gehören alle zu dem einen Leib
Christi“, so Markus Rode weiter. Täglich werden sie daran erinnert, ihren Mann und Vater
verloren zu haben. Christen in der Türkei sind mit weniger als einem Prozent der Einwohner
eine Minderheit. Nicht nur Teile der Bevölkerung schüren gegen sie eine feindliche Stimmung,
sondern auch der Staat, die Parteien und die Medien. Kirchenvertreter berichten, Christen
würden als Kriminelle und Verräter hingestellt.
Familien wollen bleiben
Susanne Geske will mit ihrem Sohn Lukas (10) und den beiden Töchtern Michel (13) und
Miriam (8) dennoch in Malatya bleiben. Noch immer trifft sich die kleine türkische Gemeinde
wöchentlich in ihrem Haus. Semse Aydin und ihre Kinder Elisa (6) und Ester (5) leben derzeit
im westtürkischen Izmir bei Verwandten. Sie gehören dort einer türkischen Gemeinde an. Mitte
Juni forderte ihr Vermieter sie auf, aus der Wohnung auszuziehen. Er sagte, die Nachbarschaft
sei aufgrund ihrer Anwesenheit „nervös“. Die Verlobte von Ugur Yuksel, ebenfalls eine
Christin, lebt noch bei ihrer muslimischen Familie in der Osttürkei. Seit dem Mordfall ist der
Kontakt zu der jungen Frau eingeschränkt. Die ermutigenden Briefe können an Open Doors,
Postfach 11 42, 65761 Kelkheim gesandt werden. Sie werden direkt den Familien zugestellt.
Die Briefe an Susanne Geske und ihre Kinder können in Deutsch, Türkisch und Englisch
verfasst werden. Semse Aydin spricht nur Türkisch; Briefe in Englisch können ihr aber übersetzt werden. Weitere Hinweise zu dieser Schreibaktion sind zu finden unter
www.opendoors-de.org/Aktionen/Schreiben.