03.12.2007

China: „Wunder“ - über 50 Millionen Bibeln gedruckt

Bibeldruckerei will auch die Nachfrage bei Olympia 2008 befriedigen

China: „Wunder“ - über 50 Millionen Bibeln gedruckt

Bibeldruckerei will auch die Nachfrage bei Olympia 2008 befriedigen

N a n j i n g (idea) - 28.11.07– Mehr als 50 Millionen Bibeln hat die einzige chinesische Bibeldruckerei in Nanjing in den vergangenen knapp 20 Jahren hergestellt. Dieses „Wunder“ will
die Diakoniestiftung Amity (Hongkong), die die Druckerei mit ausländischer Unterstützung
betreibt, am 8. Dezember feiern.
Dabei soll die Vereinbarung mit dem Weltbund der Bibelgesellschaften zur Förderung des
Bibeldrucks in China erneuert werden. Nach der maoistischen Kulturrevolution von 1966 bis
1976 mit scharfer Christenverfolgung nähmen Christen in der Volksrepublik in wachsendem
Maße die Chance wahr, die Bibel zu lesen, erklärte der Generalsekretär der Amity-Stiftung, Qiu
Zhonghui, gegenüber der ökumenischen Nachrichtenagentur ENI. Die Bibeldruckerei in Nanjing
hatte 1988 ihre Arbeit aufgenommen und bereits im ersten Jahr eine Million Exemplare der
Heiligen Schrift produziert. Inzwischen sind laut ENI insgesamt schon 59 Millionen Bibeln
gedruckt worden. Auf Bitten der staatlich anerkannten Kirchen in China soll die Produktion im
Blick auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Peking noch gesteigert werden. Um die
Bibelverbreitung bei dem Sportereignis hatte es Irritationen gegeben. Die chinesischen Behörden
haben inzwischen klargestellt, dass Bibeln nicht von den Olympischen Spielen verbannt würden.
Ausländische Athleten dürften sie mitbringen. Verboten sei jedoch die Einfuhr zur Verteilung
oder zu Propagandazwecken.
Schriften von Luther und Calvin in China
Wie die Überseeische Missions-Gemeinschaft (ÜMG) in ihrem Informationsbrief mitteilt, werden
inzwischen auch theologische Bücher, etwa Werke der Reformatoren Martin Luther (1483-1546)
und Johannes Calvin (1509-1564), in China gedruckt. Dies sei für die geistliche Entwicklung der
chinesischen Christenheit von Bedeutung, so die 1865 als China-Inland-Mission von dem
britischen Arzt und Missionar James Hudson Taylor (1832-1905) gegründete Organisation mit
Sitz in Singapur. Die Zahl der Christen in China liegt nach staatlichen Angaben bei 130
Millionen. Die meisten versammeln sich in staatlich nicht registrierten Gemeinden, weil sie eine
Kontrolle durch das kommunistische Regime ablehnen. Die staatlich anerkannten
Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische Christenrat repräsentieren nach offiziellen Angaben
18 Millionen Mitglieder. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen
regimetreuen Kirchen an. Nach Schätzungen leben in der Volksrepublik ferner rund 100
Millionen Buddhisten, 30 Millionen Taoisten und 25 Millionen Muslime.