03.12.2007

Eritrea: Aufenthaltsgenehmigungen von Missionaren werden nicht mehr verlängert


A s m a r a / G ö t t i n g e n (idea) - 21.11.07– Die Regierung Eritreas hat bestritten, 13
christliche Missionare ausgewiesen zu haben. Vielmehr seien ihre Aufenthaltserlaubnisse nicht
verlängert worden, teilten die Behörden der Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) mit.
Die Menschenrechtsorganisation hatte dagegen protestiert, dass vier Missionare und zwei
Schwestern des katholischen Comboni-Ordens sowie sieben weitere Geistliche das Land binnen
zwei Wochen das Land verlassen müssen. Wie der Afrika-Referent der Gesellschaft, Ulrich
Delius, idea mitteilte, dürften nach Auskunft der eritreischen Behörden nur noch Missionare
bleiben, die „unabkömmlich“ für das nordostafrikanische Land seien. Alle anderen müssten nach
Ablauf ihrer Aufenthalt ser laubnis Er it rea ver lassen. Nach Angaben der
Menschenrechtsorganisation sind dort rund 2.000 Personen aufgrund ihres Glaubens in Haft.
Viele würden gefoltert, um sie zu einer Abkehr von ihrem Glaubensbekenntnis zu zwingen. Die
meisten Inhaftierten gehörten kleineren Pfingstkirchen an. Oft würden sie in unterirdischen Zellen
oder in Metallcontainern unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und medizinisch nicht
versorgt. 2002 hatte Staatspräsident Issayas Afewerki alle Angehörigen staatlich nicht erlaubter
Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden erklärt. Zugelassen sind in dem 4,8
Millionen Einwohner zählenden Land neben dem Islam nur die orthodoxe, die katholische und
die lutherische Kirche. Nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker sind 60 Prozent der
Bevölkerung Muslime, 30 Prozent orthodoxe Christen, fünf Prozent Katholiken und zwei Prozent Protestanten.