03.12.2007
Indien: Hindus stürmen Gottesdienst in Maharashtra
Pastor verhaftet-Polizei benachteiligt Christen bei der Verbrechensverfolgung
Indien: Hindus stürmen Gottesdienst in Maharashtra
Pastor verhaftet-Polizei benachteiligt Christen bei der Verbrechensverfolgung
MUMBAI, 29. November 2007 - Nach einem Gewaltausbruch im indischen Bundesstaat
Maharashtra am 4. November sehen sich Christen bei der Verbrechensverfolgung von der Polizei
benachteiligt. Seit langer Zeit würden extremistische Hindus im Bezirk Thane ungestaft gegen
Christen vorgehen. Anfang November stürmten mit Knüppel bewaffnete Extremisten im Dorf
Kuttal von Wada einen Gottesdienst der Mumbai Diocesan Missionary Movement und schlugen
auf einige Christen ein. Mit anti-christlichen Parolen bezichtigten die Angreifer die
Gemeindemitglieder der Zwangsbekehrung von Stammesangehörigen. Die Anhänger des
Hindu-Weltrats (VHP) und seiner Schwesterorganisationen Vanvasi Kalyan Parishad (VKP bzw.
Wohlfahrtsrat der Forstbewohner) und des Bajrang Dal (Jugendflügel des VHP) verfolgten
einige fliehende Christen. Als Pastor Suresh Suttar bei der Polizei den Vorfall anzeigen wollte,
wurde er verhaftet. Wie Dr. Abraham Mathai, stellvertretender Vorsitzende der
Minderheitenkommission von Maharashtra, den Informationsdienst Compass Direct sagte, wurde
der Pastor erst am darauf folgenden Tag wieder entlassen, da die Polizei keine Beweise
betrügerischer Bekehrungen finden konnte. „Dieser Angriff fand trotz der Zusicherung von
Polizeischutz durch den Innenministers dieses Landes statt“, sagte Mathai, der auch
Generalsekretär des Gesamtindischen Christenrats (AICC) ist. Compass Direct gegenüber
bestritt die Polizei des Bezirks Thane, nichts zur Verteidigung der Christen zu unternehmen. Man
sei überfordert mit den „häufigen Zusammenstößen" von Hindu-Dörflern und Christen. Zwischen
den rivalisierenden Parteien würde jeweils versucht werden, eine Vereinbarung zu treffen. Um
die Dorfbewohner zu beruhigen, müssten die Christen oft als vorbeugende Sicherheitsmaßnahme
gegen weitere Verstöße vor einem leitenden Friedensrichter eine Übereinkunft für Frieden und
gutes Betragen unterzeichnen, hieß es.
Compass Direct/OpenDoors