03.12.2007
Nordkorea: Flüchtlinge in China schutzlos ausgeliefert
(Open Doors) - 30. November 2007 – In den vergangenen Jahren starben in Nordkorea
Millionen von Menschen an den Folgen der großen Hungersnot. Die verheerenden
Überschwemmungen in diesem Jahr haben zahlreiche Ernteflächen zunichte gemacht. Tausende
Nordkoreaner wollen der Not, Unterdrückung und Unfreiheit in ihrer Heimat entkommen oder
suchen Wege, Nahrung und Kleidung für ihre Familien zu beschaffen. Dafür nehmen sie die
lebensgefährliche Flucht in die Demokratische Volksrepublik China in Kauf. Doch in China sind
sie schutzlos den Behörden ausgeliefert. Sie haben keinerlei Rechte in der Volksrepublik. Um
überleben zu können, arbeiten die meisten von ihnen wie Sklaven für einen spärlichen
Lebensunterhalt und versuchen, unentdeckt zu bleiben. Einige Frauen und Mädchen prostituieren
sich und heiraten zwangsweise einen Chinesen, um nicht zurückgeschickt zu werden. Aufgrund
eines Abkommens zwischen China und Nordkorea werden gefasste Flüchtlinge von den
chinesischen Behörden bedingungslos nach Nordkorea ausgeliefert. Eine Abschiebung bedeutet
für die Flüchtlinge jedoch eine Verurteilung zu mehreren Jahren brutalem Arbeitslager. Sie gelten
als „Verräter“, denen eine menschenunwürdige Bestrafung bis hin zur Todesstrafe sicher ist.