01.02.2007

Vietnam: Mennoniten von der Polizei schikaniert

(Open Doors)19. Januar 2007 – Einige Mennoniten hatten sich am 9. Januar in ihrer Gemeinde
von Ho Chi Minh City zum Gebet getroffen. Gegen 08.20 Uhr stürmte die Polizei die
Versammlung und löste sie auf. 17 Christen wurden in Polizeigewahrsam genommen, darunter
zwei zwölfjährige Kinder. Nach langen Verhören wurden gegen Abend alle wieder freigelassen.
Seit Jahren beschuldigen die Behörden den Gemeindeleiter Pastor Quang, seine Kirche ohne
Baubewilligung errichtet zu haben. Die Polizei hat bereits mehrere Male einen Teil des
Gebäudes zerstört oder Reparaturarbeiten verhindert. Das letzte Mal geschah dies am 11. Mai
2006, als einige Gemeindeglieder festgenommen wurden, weil sie versuchten, das Haus zu
reparieren. Dies ist erstaunlich, da die meisten der umliegenden Häuser ohne Bewilligung
errichtet wurden und nie jemand dafür zur Rechenschaft gezogen worden war.
Pastor Nguyen Hong Quang ist bekannt für seine Stellungnahmen bezüglich der
Religionsfreiheit in Vietnam. Seit November 2004 verbrachte er neun Monate im Gefängnis.
Am 13. November 2006 haben die USA Vietnam von der Liste der Länder mit
besorgniserregender Religionsfreiheit gestrichen. Als direkte Konsequenz wurde Vietnam als
150. Staat in die Welthandelsorganisation aufgenommen. Gemäß Mitgliedern der
protestantischen Minderheit – nicht registriert und daher noch immer illegal – sind die
Fortschritte bezüglich Religionsfreiheit jedoch sehr gering, und viele Christen warten weiterhin
im Gefängnis auf ihre Freilassung.