06.07.2007
Nord-Korea: Christen aus Süd- und Nord-Korea beten für Wiedervereinigung
Nur noch 12.000 Christen im Norden - oder 400.000 im Untergrund?
Nord-Korea: Christen aus Süd- und Nord-Korea beten für Wiedervereinigung
Nur noch 12.000 Christen im Norden - oder 400.000 im Untergrund?
S e o u l (idea) - 25.06.07 – Christen aus Nord- und Süd-Korea haben gemeinsam für die
Wiedervereinigung ihres seit 1945 geteilten Landes gebetet. Vertreter des südkoreanischen
Nationalen Kirchenrats und der nordkoreanischen Christlichen Föderation trafen sich Anfang
Juni zu einer dreitägigen Gebetsversammlung am Berg Geumgang im Norden. Dort hat die
kommunistische Regierung ein Feriengelände für Südkoreaner eröffnet.
Wie die ökumenische Nachrichtenagentur ENI berichtet, begingen die beiden Delegationen
den siebten Jahrestag einer gemeinsamen Erklärung aus dem Jahr 2000. Darin hatten sie ihre
Absicht erklärt, eine friedliche Wiedervereinigung anzustreben. Der Kommandeur der
Heilsarmee in Südkorea, Chun Kwang-Pyo, erklärte, die Kirchen in beiden Teilen des Landes
gäben ihr Bestes für eine baldige Wiedervereinigung.
Erstaunlich: Züge verbinden Süd und Nord
Der Vorsitzende der nordkoreanischen Föderation, Kang Yong-Sub, würdigte die
gemeinsame Erklärung als eine „Wasserscheide“ in den Beziehungen zwischen den beiden
Staaten, die seit dem Ende des Koreakrieges (1950-1953) nahezu hermetisch voneinander abgetrennt waren. Seit dem Jahr 2000 seien „erstaunliche Dinge“ zwischen Nord und Süd
möglich geworden wie etwa Bahnreisen, so Kang. Eine weitere Annäherung wird durch den
Streit um nordkoreanische Nuklearanlagen behindert. Die Kirchenvertreter kündigten bei der
Gebetsversammlung praktische Hilfen an. So haben die pfingstkirchlichen Versammlungen
Gottes aus dem Süden Unterstützung für 40 Gemeinden im Norden angeboten. Im Gespräch
ist auch die Förderung medizinischer Einrichtungen.
Nordkorea: Schärfste Christenverfolgung
Nordkorea gilt als das Land mit der schärfsten Christenverfolgung. Alleinherrscher Kim
Jong-Il lässt sich in einer Art Götzendienst verehren und betrachtet das Christentum als eine
der größten Bedrohungen. Nach offiziellen Angaben leben unter den 22,4 Millionen
Einwohnern 12.000 Christen. Religionsstatistiker gehen jedoch von weit mehr als 400.000 im
Untergrund aus. Vermutlich sind bis zu 100.000 in Arbeitslagern eingesperrt. Südkorea
gehört zu den Ländern mit dem schnellsten zahlenmäßigen Wachstum der Christen. Von den
rund 48 Millionen Einwohnern sind etwa 35 Prozent Christen.