19.07.2007
Irak: Lagebericht über die ethnische Verfolgung der Assyrer im Irak
Die Nachrichtenagentur AINA (Assyrian International News Agency) hat einen Besorgnis
erregenden Bericht über die Lage der Assyrer im Irak veröffentlicht. Die Dokumentation
"Beginnender Genozid - die ethnische Säuberung der Assyrer im Irak" (Gesamtbericht,
Zusammenfassung) beschreibt die Systematik, mit welcher diese autochtone
Bevölkerungsgruppe im Irak massakriert und zerstört wird. Durch Einschüchterungen,
Zwangskonvertierungen, Morde, Entführungen, Vergewaltigungen und tägliche Bedrohungen
ist die Zahl der christlichen Assyrer in Bagdad und anderen Grosstädten von einer ehemals
blühenden Kultur nahezu ausgelöscht. Wer ins Ausland nach Syrien oder Jordanien fliehen
konnte sieht sich mit unbarmherzigen Regierungen konfrontiert, welche den Menschen keinen
Flüchtlingsstatus gewähren wollen (wie in Jordanien) und lebt unter erbärmlichen Bedingungen.
Die Flüchtlinge im Nordirak erleben dort dieselbe politische und ethnische Verfolgung durch
die kurdischen Behörden.Obgleich alle Zivilisten im Irak Opfer der Gewalt sind, ist es ein organisierter Plan von
Islamisten und kurdischen Behörden, die ursprünglichen Einwohner des Irak auszurotten oder
soweit zu dezimieren, dass sie als kleine religiöse Minderheit ihre ethnische Identität nicht mehr
wahren können. Die christlichen Assyrer sind die einzigen autochtonen Bewohner des Irak, sie
stellen etwa 95% der christlichen Bevölkerung und sind seit etwa 7000 Jahren in der Region
verwurzelt. Vor der Befreiung des Irak lebten geschätzte 1.5 Millionen Assyrer im Irak, etwa
8% der Bevölkerung. Berichten zufolge sind seit 2003 über 50% von ihnen aus dem Land
geflohen. Die vorliegende Dokumentation geht der Frage nach, warum nach Jahrhunderten von
Verfolgung, Völkermorden und Massakern sowie einem bösartiges Regieme der Baath-Partei
die Assyrer seit 2003 in einem Massenexodus das Land verlassen.
Über 60% der gewalttätigen Übergriffe auf die Assyrer fanden im Zentral-Irak statt; 35% der
Morde an Assyrern ereigneten sich im angeblich sicheren kurdisch dominierten Norden des
Landes. Diese systematischen Morde - seit 1996 und insbesondere nach 2003 - sind ein
eindeutiger Beleg für den politisch motivierten Versuch, den Irak von seinen ethnischen und
religiösen Minderheiten zu säubern.
Der Bericht dokumentiert die Zerstörung von 33 assyrischen Kirchen seit 2003. Assyrische
Priester und Bischöfe werden entführt, zu Tode gefoltert und enthauptet. Assyrische Frauen
werden unter Androhung von Vergewaltigung und Mord genötigt, sich dem islamischen
Auftreten anzupassen, Kinder werden entführt, ermordet, gekreuzigt oder in fremde Familien
verschleppt. Assyrer in Bagdad werden gezwungen, Schutzgelder an die Islamisten und
Al-Quaida zahlen; assyrische Ländereien wurden im Süden von Schiiten und im Norden von
Kurden enteignet
Quelle: AINA