28.05.2007

Türkei: Zwei türkische Christen wegen "Verunglimpfung des Türkentums" vor Gericht

MEC/AKREF - Nachricht aus dem Nahen Osten / 23. April 2007 - Zwei türkische Christen,
Hakan und Turan, müssen vor Gericht. Sie sind der "Verunglimpfung des Türkentums" und der Diffamierung des Islams angeklagt. Als weiterer Anklagepunkt wir ihnen vorgeworfen, heimlich
Daten von Zivilpersonen für einen örtlichen Bibel-Korrespondenzkurs zusammengestellt zu
haben.
Die dritte Anhörung ihres Falles fand am 18. April statt. Wie die letzte Anhörung am 29. Januar
fand auch diese Verhandlung unter strengem Polizeischutz statt.
Wiederum ist nur einer der drei Ankläger vor Gericht erschienen. Diesmal handelte es sich um
einen der beiden Teenager, während der 23 Jährige abwesend war. Die Aussage des Zeugen war
widersprüchlich und schien auswendig gelernt. Der Richter drohte, gegen die Polizei einen Fall zu eröffnen wegen Missachtung des Gerichts, falls die drei Ankläger bei der nächsten Anhörung
erneut nicht gemeinsam vor Gericht erscheinen.
Die nächste Anhörung ist für den 18. Juli angesetzt. Der Verteidiger ist der Meinung, dass zwei
weitere Anhörungen stattfinden müssen, um den Fall zu lösen. Da dieser Fall in Europa negative
Schlagzeilen machen könnte, will der Innenminister den Richter anscheinend ersuchen, den
Gerichtsfall schnell abzuschliessen.
Die Nachricht vom Mord der drei Christen in Malatya unterbrach das Verhör (siehe
Gebetsanliegen vom Donnerstag, 19. April). Hakan und Turan wurden von Reportern über diese
Angelegenheit ausgefragt.
Übersetzung: AKREF/MB