09.11.2007

Tadschikistan: Zeugen Jehovas verboten

19. Oktober, AKREF/JJ Kürzlich wurden in Tadschikistan Vertreter der Zeugen Jehovas
aufgefordert, im Kulturministerium zu erscheinen, wo ihnen Beamte am 17. Oktober eine
Verfügung übergaben, durch die die Registrierung der Gemeinschaft und damit ihr rechtlicher
Status außer Kraft gesetzt wurde. Die Beamten sagten den Vertretern der Zeugen Jehovas nur,
dass ihre Organisation jetzt verboten ist und sie alle Aktivitäten einstellen müssen. Ein
Hauptgrund für das Verbot war nach Aussagen eines Vertreters des Kulturministeriums die
Wehrdienstverweigerung der Zeugen Jehovas (in Tadschikistan gibt es keinen
Wehrersatzdienst). Weiters erklärte der Beamte, dass die Zeugen Jehovas ihren Glauben auf
öffentlichen Plätzen verbreiten, was "direkt gegen das Gesetz ist." In der Verbotsverfügung
wurde auf zahlreiche Beschwerden von Bürgern wegen der Missionspraktiken der Zeugen
Jehovas verwiesen. Dem Verbot war eine Überprüfung aller Religionsgemeinschaften während
der letzten 6 Monate vorangegangen, bei der unter anderem genaue Mitgliederlisten und
Auskünfte über Aktivitäten verlangt wurden. Im Zuge dieser Überprüfungen wurden zahlreiche
Moscheen geschlossen. Die Einführung eines strengeren Religionsgesetzes ist geplant. Das
landesweite Verbot der Zeugen Jehovas in Tadschikistan stellt einen gefährlichen Präzedenzfall
für alle religiösen Minderheiten dar.
Quelle: Forum 18 News Service, Oslo