09.11.2007

Türkei: Patriarch Bartholomaios I. will in der Nikolausbasilika in Myra zelebrieren

Ankara/Türkei, 19.10.2007 (KAP) Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat bei der
türkischen Regierung die Erlaubnis erbeten, ein Mal im Jahr einen Gottesdienst in der
Nikolausbasilika in Myra an der türkischen Ägäisküste zu zelebrieren. Wie türkische Medien
am 19. Oktober berichteten, besuchte Patriarch Bartholomaios I. in Ankara Kulturminister
Ertogrul Günay, um sein Anliegen vorzutragen. Demnach will der Patriarch am 6. Dezember,
dem Tag des Heiligen Nikolaus, einen Gottesdienst in der Grabkirche des Heiligen an der
Ägäisküste feiern.
Günay habe darauf verwiesen, dass die Kirche derzeit restauriert werde, berichtete die
Tageszeitung "Hürriyet". Das Ersuchen des Patriarchen werde nach Abschluss der Arbeiten
geprüft. Der zuständige Abteilungsleiter im Kulturministerium erklärte, dass der Patriarch außer
der Zustimmung des Kulturministeriums weitere Genehmigungen benötige. Er nannte das
Innenministerium und das Außenministerium.
Nikolaus von Myra, um 280 im kleinasiatischen Patara geboren, war Anfang des 4. Jahrhunderts
Bischof in der Stadt Myra in Lykien, dem heutigen Demre. Seine Gebeine wurden im 11.
Jahrhundert in die apulische Hauptstadt Bari transferiert.
Die erste Nikolausbasilika wurde im 6. Jahrhundert erbaut. Die heutige dreischiffige Basilika
stammt im Kern aus dem 8. Jahrhundert.
Der römische Kaiser Konstantin IX. Monomachos (1000–1055) und Kaiserin Zoe erneuerten die
Kirche. Ein Kloster wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbaut, den Mönchen
wurde die Pflege der Pilgerstätte übertragen.
Die Kirche, die jahrhundertelang im Schlamm des Demre-Flusses versunken war, wurde 1863
vom russischen Zaren Alexander II. erworben und teilweise wiederhergestellt. 1963 wurde die
östliche und westliche Seite der Kirche ausgegraben. Im Inneren der Basilika finden sich
byzantinische Fresken und Bauplastik sowie römische Sarkophage, die als Spolien
wiederverwendet wurden. Vor der Kirche steht ein modernes Nikolaus-Denkmal.
Quelle: Katholische Nachrichtenagentur Kathpress (KAP), Wien/Österreich.