21.11.2007
Türkei: Religionsminister gegen Missionsverbot
Ankara/Türkei, 02.11.2007 (KAP/APD) Der türkische Religionsminister Said Yazicioglu hat
sich gegen Forderungen gewandt, christliche Mission gesetzlich zu verbieten und die Zahl der
Kirchen im Land zu begrenzen. Das hatten Parlamentsabgeordnete der Regierungspartei AKP
gefordert. Mit Blick auf die hohe Zahl von Moscheen in Deutschland sagte Yazicioglu laut
"Hürriyet" vom 1. November: "Wenn etwa in Alanya (ein beliebter Ferienort an der türkischen
´Riviera´, Red.) auch einmal eine Kirche eröffnet wird, dann sollte man sich nicht so darüber
aufregen". Auch ein Missionsverbot führe zu einer Außenseiterrolle der Türkei.
Nationalisten, Kemalisten und Islamisten betrachten jegliche missionarische Aktivität von
Christen als Versuch ausländischer Mächte, die Türkei zu unterwandern und ihre nationale
Identität zu untergraben. In jüngster Zeit wurden in der Türkei mehrfach Christen angegriffen,
denen Missionierung vorgeworfen wurde. So erschoss ein Jugendlicher im vergangenen Jahr
den katholischen Priester Andrea Santoro, weil er angeblich unter Muslimen missionieren
wollte. Auch die Ermordung von drei Christen in Malatya in diesem Jahr wurde von den
jugendlichen Tätern mit solchen Vorwürfen begründet.
Quelle: Katholische Nachrichtenagentur Kathpress (KAP), Wien/Österreich. Eine
Partneragentur von APD.