18.10.2007
Nordkorea: 200.000 Christen leben ihren Glauben im Untergrund
Open Doors ruft weiter zu Gebet für verfolgte Christen in der Volksrepublik auf
Nordkorea: 200.000 Christen leben ihren Glauben im Untergrund
Open Doors ruft weiter zu Gebet für verfolgte Christen in der Volksrepublik auf
KELKHEIM, 02. Oktober 2007 – Anlässlich des heutigen Gipfeltreffens zwischen den
Staatschefs von Nord- und Südkorea, Kim Jong Il und Roh Moo Hyun, ruft das Hilfswerk für
verfolgte Christen Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) dazu auf, weiter für die
Christen in Nordkorea zu beten. Für die schätzungsweise 200.000 Christen im Land gibt es
kaum eine Verbesserung bzw. die Möglichkeit, ihren Glauben frei von Verfolgung öffentlich zu
bekennen und zu praktizieren. Christen gelten in Nordkorea als Staatsfeinde und werden
gnadenlos verfolgt. Seit Jahren steht das Land auf dem Weltverfolgungsindex des
überkonfessionellen Werkes an der Spitze der Staaten, in denen Christen am schlimmsten
verfolgt werden. Einige Christen treffen sich in geheimen Hausgemeinden in kleinen Gruppen;
in ländlichen Gebieten kommen manchmal bis zu 80 Menschen in Höhlen zusammen. Es gibt
auch kleine Gruppen von nur zwei Personen. Der Kontakt zu ihnen gestaltet sich äußerst
schwierig und ist nur unter hoher Geheimhaltung möglich. Am 1. Januar 2005 startete Open
Doors eine Gebetskampagne für Nordkorea. Derzeit haben sich über 1.900 Christen aus dem
deutschsprachigen Raum bereit erklärt, täglich zehn Minuten für die Menschen in Nordkorea,
für die Gefangenen in den Arbeitslagern, für Veränderungen im Land und auch für die
Regierung zu beten. Mehr dazu auf www.opendoors-de.org/Aktionen/Nordkorea
Christentum ist gefährlicher Einfluss
Das Christentum wird von der Regierung als gefährlicher ausländischer Einfluss betrachtet, der
den Anstoß für den Zusammenbruch kommunistischer Regime in Osteuropa und in der
ehemaligen Sowjetunion gegeben hat und deshalb eine der größten Bedrohungen für die Macht
des nordkoreanischen Regimes darstellt. Infolgedessen bemühen sich die Behörden sehr stark,
das Christentum auszurotten. Werden Gläubige entdeckt, kommen sie nicht selten mit ihrer
gesamten Familie in ein Arbeitslager, wo sie gefoltert oder umgebracht werden. Nach
Informationen von Open Doors sind zwischen 50.000 bis 70.000 Christen in Arbeitslagern unter
unmenschlichen Bedingungen gefangen. Sie gelten als politische Straftäter und müssen täglich
18 bis 20 Stunden Schwerstarbeit leisten, bis sie vor Erschöpfung oder durch Folter sterben.
Man schätzt, dass rund 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in den Arbeitslagern
erwirtschaftet werden. Ein Gefängniswärter wird befördert, wenn es ihm gelingt, einen Christen
durch Folter zum Aufgeben seines Glaubens zu bringen, berichten ehemalige Häftlinge. „Viele
Lager sind so groß, dass sie auf Satellitenfotos gar nicht als solche erkannt werden. Sie bestehen
aus ganzen Dörfern", berichtete ein Mitarbeiter aus Nordkorea, der in Kontakt mit
Hausgemeindenetzwerken im Land steht. Mindestens ein Viertel der Christen sind aufgrund
ihres Glaubens in politischen Gefangenenlagern inhaftiert, die nur selten jemand lebend verlässt.
Hintergrund: 1996 begann Open Doors eine aktive Arbeit für die Christen in Nordkorea mit der
Lieferung von Bibeln, Lebensmitteln, Medikamenten, Radios zum Empfang des
südkoreanischen christlichen Senders FEBC, Fahrrädern oder stellte Ausbildungsangebote für
ehrenamtliche Gemeindemitarbeiter. An der Grenze zu China werden Flüchtlinge mit speziellen
Projekten zum Schutz vor der nordkoreanischen Geheimpolizei und dem chinesischen Militär
unterstützt.