04.09.2007
Deutschland: Fußball-Bundesliga: Fromme Sprüche sind tabu
Wer „Jesus liebt dich“ auf dem Trikot zeigt, wird bestraft
Deutschland: Fußball-Bundesliga: Fromme Sprüche sind tabu
Wer „Jesus liebt dich“ auf dem Trikot zeigt, wird bestraft
F r a n k f u r t a m M a i n (idea)- 11.08.07 – Religiöse Bekenntnisse auf dem Fußballplatz
werden ab der neuen Saison der Bundesliga bestraft. Der Weltverband FIFA hat die Regeln
gegen das Zurschaustellen von Glaubensaussagen noch einmal verschärft. Alle Kleidungsstücke
mit Botschaften wie „Jesus liebt dich“ sind tabu, und ihr Zeigen wird geahndet, selbst bei
Interviews nach dem Spiel.
Bestraft wird nicht nur der fromme Spieler, sondern die ganze Mannschaft. Der DFB wird die
FIFA-Vorschrift umsetzen. In der Bundesliga kicken zahlreiche Spieler, die aus ihrem Glauben
keinen Hehl machen. Besonders Brasilianer sehen es als selbstverständlich an, auf Jesus
aufmerksam zu machen. Zu ihnen gehören Cacau von Deutschen Meister VfB Stuttgart ebenso
wie Ze Roberto und Lucio vom FC Bayern München. Auch der bulgarische Mittelfeldspieler des
Bundesliga-Aufsteigers MSV Duisburg, Blagoy Georgiev, bekennt sich zu Jesus Christus. Der
orthodoxe Christ hat sich sein Bekenntnis – wie auch Marcelo Bordon vom FC Schalke 04 –
eintätowieren lassen. Auf Georgievs linkem Unterarm sowie auf seinen Händen und Fingern
prangen die Lettern Jesus. Bisher ist noch nicht bekannt, wie die DFB-Funktionäre darauf
reagieren.
Sportpfarrer: Wenig Gegenliebe für Verbot
Bei Sportpfarrern stößt das Bekenntnisverbot für fromme Fußballprofis auf wenig Gegenliebe.
Der Katholik Hans-Gerd Schütt räumte gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur KNA
zwar ein, dass der Verband das Recht zu solchen Regeln habe, aber für ihn sei es
unverständlich, religiöse Äußerungen ins Abseits zu verbannen. Der evangelische Beistand von
Schalke 04, Hans-Joachim Dohm, findet manche Fußballerbekenntnisse zwar etwas übertrieben
fromm, doch halte er das Verbot für vordergründig. Schließlich habe die FIFA ja auch nichts
gegen kommerzielle Werbung auf Trikots.