04.09.2007
Österreich: Moscheen - Grazer Bischof Kapellari fordert "Reziprozität"
<br />In fast allen islamisch dominierten Ländern sind Rechte der Christen eingeschränkt
Österreich: Moscheen - Grazer Bischof Kapellari fordert "Reziprozität"
In fast allen islamisch dominierten Ländern sind Rechte der Christen eingeschränkt
In fast allen islamisch dominierten Ländern sind Rechte der Christen eingeschränkt
Wien-Graz/Österreich, 26.08.2007 (KAP) "So lange Christen sich in fast allen islamischen
Ländern verstecken müssen, sollten Muslime in Ländern wie dem unseren auf städtebaulich
dominante Moscheen verzichten": Dies betonte der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari in
einem Interview mit der "Presse", die sich am Wochenende unter dem Aufmachertitel "Wir
brauchen mehr Moscheen" ausführlich mit der Diskussion um den Bau islamischer Gotteshäuser
auseinander setzte. Er sei "selbstverständlich dafür", dass Muslime - "wenn sie die
demokratische Rechtsordnung repräsentieren" - auch in einem christlich geprägten Land
gemeinsam beten können und dafür geeignete Räume haben. Er erwarte aber auch von
muslimisch dominierten Staaten, dass sie Anhängern anderer Religionen "Recht und Raum zur
Ausübung ihres Glaubens" geben, sagte Kapellari in dem Interview: "Diesbezüglich bleibt der
Islam weltweit noch viel schuldig". In Österreich lebende Muslime sollten sich im Sinne der
Glaubwürdigkeit für Religionsfreiheit in ihren Herkunftsländern einsetzen.
Es sei für Muslime in Europa "sicherlich schwierig, sich zu integrieren und dabei die Identität
zu behalten", so der Bischof. Aber auch für die christlich geprägten und zum Teil säkularisierten
Länder sei es schwierig, den Islam zu integrieren. Viele Christen wüssten vom - durchaus nicht
homogenen - Islam nicht viel und hätten daher ein "falsches Bild". Christen sollten sich genau
über den Islam informieren, "denn wir müssen weltweit mit ihm leben". Aber auch die Mehrheit
der Muslime kenne das Christentum nicht. Damit bestehe die Gefahr, dass ein kollektives
Ressentiment gegen den Westen aufgebaut wird, "das den Weltfrieden gefährdet".
Befragt nach einer etwaigen Förderung muslimischer Einrichtungen durch die Kirchen sagte
Kapellari, auf der Ebene von Kleingruppen gebe es "ehrenwerte Projekte des Miteinanders, die
auch einem christlichen Ethos entsprechen". Aber man dürfe "nicht die eigene Gemeinschaft in
ihrer Identität blockieren, wenn von der anderen Seite keine Schritte gemacht werden". Der
Islam habe eine Identität, "die sich sehr vom Christentum unterscheidet". Der Dialog sei
notwendig, um Regeln für eine friedliche Koexistenz zu entwickeln, aber dass man
wechselseitig Glaubensinhalte verändert, sei nicht möglich (die Muslime akzeptieren die
Gottessohnschaft Jesu und damit die Dreifaltigkeit Gottes nicht, die Christen können
Mohammed nicht als Propheten anerkennen
APD/Quelle: Katholische Nachrichtenagentur Kathpress (KAP), Wien/Österreich