15.09.2007
Indien: Überblick über Angriffe auf Christen in mehreren Bundesstaaten
Indien/Bundesstaat Chhattisgarh: Zwei Pastoren wegen Zwangsbekehrung verhaftet
Indien: Überblick über Angriffe auf Christen in mehreren Bundesstaaten
Indien/Bundesstaat Chhattisgarh: Zwei Pastoren wegen Zwangsbekehrung verhaftet
(13.09.2007) - Zwei Pastoren wurden am 26. August während eines Gottesdienstes verhaftet.
Ihnen wird die „absichtliche Verletzung religiöser Gefühle" und betrügerische
Zwangsbekehrung von Hindus vorgeworfen. Arun Pannalal, Generalsekretär des Christlichen
Forums von Chhattisgarh, berichtete, Extremisten vom Dharma Sena seien in Begleitung der
Polizei in die Kirche gekommen, hätten antichristliche Parolen gerufen und
Antibekehrungsvorwürfe erhoben. Der freikirchliche Pastor Charles Patel habe vor dem
Gottesdienst fünf Christen im nahe gelegenen Fluss getauft. „Die Christen haben eindeutig
erklärt, sie seien freiwillig Christen geworden“, sagte Pannalal. Zwei Unbekannte
behaupteten gegenüber der Polizei, die Pastoren hätten den Täuflingen Geld gegeben, damit
sie zum Christentum übertreten.
Indien/Bundesstaat Karnataka: Hindu-Extremisten überfallen Gemeindemitglieder
(13.09.2007) - Am 26. August überfielen mindestens 25 Hindu-Extremisten eine
Hausgemeinde im Bezirk Kolar, ca. 55 Kilometer von Bangalore entfernt. Sie schlugen den
freikirchlichen Pastor Emmanuel Venkatesh sowie M. S. Thimakka und verletzten das
Gemeindemitglied Venkattarajappa mit Messerstichen, berichtete Dr. Sajan K. George vom
Gesamtrat indischer Christen (GCIC). Kreisinspektor Shiva Kumar habe die Täter anfangs zu
verteidigen versucht, die Anzeige später jedoch offiziell aufgenommen.
Indien/Bundesstaat Karnataka: 18 Schüler von Hindus verprügelt
(13.09.2007) - In Davangere verprügelten Hindus von der nationalistischen
Hindu-Organisation Rashtriya Swayemsevak (RSS) 12 Schüler und sechs Schülerinnen der
Full Gospel Church während eines Ausfluges am 12. August. Das berichtete Dr. Sajan K.
George vom Gesamtrat indischer Christen (GCIC). Die ca. 50 Extremisten schlugen und
traten auf die Studenten ein und erhoben Zwangsbekehrungsvorwürfe. Parasuram, Ramesh,
Vani Jyothi, Pushpa, Vijay, Shilpa, Prasan, Nirmala und Chandra wurden von den Angreifern
auf die Polizeistation gebracht. Dem Informationsdienst Compass Direct gegenüber sagte die
Polizei, sie würden „um des Friedens willen" festgehalten werden. Am 27. August wurden sie
freigelassen. Die Akte sei „offiziell geschlossen" worden.
Indien/Bundesstaat Karnataka: Zwei Anschläge auf Pfingstgemeinde
(13.09.2007) - Etwa 50 Menschen verprügelten am 19. August vier Gottesdienstbesucher
einer Pfingstgemeinde in Bangalore. Zuvor hatten die Angreifer die Eingangstür der Kirche
verriegelt. Als Gemeindemitgliedern die Flucht gelang, verfolgten sie die Angreifer. „Sie
hatten uns gewarnt, einen Lobpreisgottesdienst abzuhalten", sagte Pastor Thomas Koshy.
Eine Woche zuvor sei die Versammlung bereits schon einmal überfallen worden. Es wurde
Anzeige erstattet, aber die Angreifer hätten angedeutet, sie würden eine neue Gelegenheit
suchen, um den Pastor zu verprügeln. Der Besitzer des Gebäudes, in dem sich die Gemeinde
versammelt, hat nun den Pastor gebeten, den Saal zu räumen.
Indien/Bundesstaat Karnataka: Jugendliche bewerfen Gemeindezentrum mit Steinen
(13.09.2007) – Schwere Schäden haben gewaltbereite, jugendliche Hindus am 15. August
am Gemeindehaus, dem Gebetssaal und dem Kindergarten des Kalwari Prayer Centre in einer
Vorstadt von Belgaum angerichtet. Die Angreifer bewarfen das Gebäude mit Steinen. Die
Polizei vermutet, die missionarischen Aktionen des Pastors seien der Auslöser gewesen.
Pastor Sajan Philips erstattete Anzeige. Das Gemeindezentrum ist im Jahr 2005 zweimal
angegriffen worden.
Indien/Bundesstaat Karnataka: Adventisten der Verletzung religiöser Gefühle beschuldigt
(13.09.2007) - Am 5. August störten Anhänger der nationalistischen Hindu-Gruppe
Rashtriya Swayemsevak (RSS) eine Gebetsversammlung zur Einweihung eines Gebetssaales
der Siebenten-Tags-Adventisten in Sira. Wie Dr. Sajan K. George vom Gesamtrat indischer
Christen (GCIC) berichtete, bestellte die Polizei am 16. August den Präsidenten dieser
Gemeinde ein zusammen mit dem Sekretär sowie drei Pastoren. Nach ihrer Vernehmung
wurden die Pastoren zum Friedensrichter gebracht – sie waren von einem der Extremisten
wegen Zwangsbekehrung angezeigt worden. Am 18. August erreichte der GCIC die
Entlassung der Christen auf Kaution. Ihnen wurde die „Verletzung religiöser Gefühle"
vorgeworfen.
Compass Direct