22.09.2007

Schweiz: für Schöpfungslehre im Biologieunterricht

Drei Viertel aller Schweizer wollen, dass Schöpfung und Evolution<br />gleichberechtigt gelehrt werden

Schweiz: für Schöpfungslehre im Biologieunterricht

Drei Viertel aller Schweizer wollen, dass Schöpfung und Evolution
gleichberechtigt gelehrt werden

B e r n e c k (idea) - 31.08.07– Drei Viertel aller Schweizer (75,6 Prozent) sind dafür,
Schöpfung und Evolution gleichberechtigt im Biologieunterricht zu lehren. Fast jeder fünfte
(19,6 Prozent) will, dass nur die Evolution und jeder 20. (4,8 Prozent), dass nur die
Schöpfung behandelt wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts IHA-GfK (Hergiswil) im Auftrag des Vereins ProGenesis
(Aeugst).
Das berichtet das Magazin factum (Berneck). Befragt wurden im Juli 1.100 Bürger im Alter
zwischen 15 und 74 Jahren. An Schweizer Schulen wird im Biologieunterricht bisher nur die
Evolutionstheorie vermittelt. Für den Vorsitzenden von ProGenesis, Gian Luca Carigiet, ist
das Ergebnis eine Überraschung: „Es zeigt die Meinungsverhältnisse so deutlich auf, dass
Politiker, Medien und Wissenschaftler sich nun offen und konstruktiv mit dem Thema
auseinandersetzen müssen.“ Der Verein setzt sich dafür ein, dass die Schöpfungslehre
gleichberechtigt neben der Evolutionstheorie unterrichtet wird. Ein kontroverser Unterricht
motiviere zu selbständigem Denken und erleichtere das Lernen, so die Begründung. Carigiet:
„Für viele junge Menschen ist die Evolutionslehre Anlass, Gott aus ihrem Lebenskonzept zu
streichen. Daher ist eine kritische Auseinandersetzung notwendig und sinnvoll.“ In
Deutschland hatte die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) eine heftige
Kontroverse mit ihrer Forderung ausgelöst, die Schöpfungslehre im Biologieunterricht
anzusprechen. Die Oppositionsparteien im Landtag – SPD, FDP und Grüne – übten scharfe
Kritik. Die Ministerin wies den Vorwurf zurück, damit der Ideologie der Kreationisten
Vorschub zu leisten. Sie plädiere vielmehr für einen „modernen Biologieunterricht“, in dem
auch die Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnis sowie theologische und philosophische
Fragen nach dem Sinn der Existenz eine Rolle spielen sollten.