04.12.2008

Indien: Entführter und misshandelter Missionar erzählt seine Geschichte

MADHYA PRADESH, Indien, 4. Dezember 2008. Am 24. November wurde der Gospel for Asia Missionar N. Chouhan entführt und geschlagen. Jetzt erzählt er erstmals seine Geschichte, über seine furchtbare Misshandlung und wie er auf wunderbare Weise entkommen konnte. Chouhan befand sich auf Missionseinsatz im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh als er von einer Gruppe von etwa 40 antichristlichen Extremisten entführt wurde. Er berichtet:

„Am 24. November um 11 Uhr, als ich auf Missionseinsatz in ein Dorf ca. 20 km von meinem Heimatort unterwegs war, wurde ich von einer Gruppe junger Menschen, die einer extremistischen Gruppe angehören, aufgehalten. Sie stellten mir einige Fragen. So wollten sie wissen, was ich tue und wohin ich unterwegs bin. Dann öffneten sie meine Tasche und fanden Evangeliumsschriften und CDs für Schulungen.

Die Extremisten begannen, mich zu schlagen. Sie nahmen mein Fahrrad, mein Handy und 2.000 Rupien (etwa 30 Euro). Dann zwangen sie mich, in ein entferntes Dorf mitzufahren. Dort hatten sich etwa 200 Menschen versammelt und sie setzten mich in die Mitte der Menge. Sie stellten mir verschiedene Fragen und forderten mich auf, Hinduliteratur zu lesen, den christlichen Glauben aufzugeben und einen ihrer Götter anzubeten. Ich weigerte mich. So begannen sie erneut, mich zu schlagen.

Dann rief die Menge nach ihrem Leiter. Sie brachten mich in eine kleine Hütte und sperrten mich ein. Von etwa 13.00 Uhr bis 20:00 Uhr blieb ich in der Hütte eingesperrt.

Während der Zeit betete ich zum lebendigen Gott. Ich erinnerte mich an den Vers, wo Jesus sagt: ‚In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.’ Durch diesen Bibelvers gewann ich den Mut, mich jedem Problem zu stellen.

Als sie mich aus dem Raum holten war ich sehr hungrig und mir war sehr kalt. Sie brachten mich zu einer Straße, um den Leiter der Extremisten zu treffen. Doch ich dachte darüber nach, wie ich ihnen entkommen konnte. Deshalb sagte ich ihnen, ich müsste zur Toilette und sie ließen mich in den Wald gehen. Ich ging ein paar Schritte und dann begann ich zu laufen. Einige verfolgen mich und riefen den anderen zu, dass ich davonlief. Deshalb liefen viele Leute hinter mir her.

Ich weiß nicht, woher ich so viel Kraft zum Laufen bekam. Der Mob verfolgte mich sogar mit einem Jeep und einem Motorrad, doch da ich durch Reisfelder lief, konnten sie mich nicht fangen. Ich fiel sogar in eine kleine Grube, aber mit Gottes Hilfe kam ich wieder heraus. Und dann lief ich weiter durch den Wald. Bis Mitternacht blieb ich im Wald sitzen, ich hatte starke Schmerzen am ganzen Körper, aber Gott stärkte mich und so ging ich ohne Angst durch den Wald. Ich kam in ein Dorf, wo ich eine christliche Familie kenne.

Etwa um 3 Uhr morgens erreichte ich ihr Haus und erzählte der Familie, was mir passiert war. Sie gaben mir einen Platz zum Schlafen und behielten mich zwei Tage bei sich. Dann ging ich in ein anderes Dorf und konnte dort Medikamente bekommen. Am 27. November erreichte ich sicher ein Bezirksbüro von GFA. Jetzt ruhe ich mich dort aus, aber ich habe immer noch Schmerzen in der Brust und in den Beinen.

Ich danke Gott, dass er mein Leben gerettet hat und ich möchte allen danken, die für mich gebetet haben. Denkt weiter an mich in euren Gebeten.“

Quelle: Gospel for Asia http://www.gfa.org/germany)