04.02.2008
Irak: Erneut Autobombenanschlag auf Kirche
Regierungschef al-Maliki verurteilt die Tat – Bischof bittet Christen weltweit um Gebet
Irak: Erneut Autobombenanschlag auf Kirche
Regierungschef al-Maliki verurteilt die Tat – Bischof bittet Christen weltweit um Gebet
LOS ANGELES, 25. Januar 2008 – Bei einer Autobombenexplosion vor einer chaldäischen
Kirche im Westen von Mossul am 17. Januar wurden ein Polizist und eine Frau verletzt. Das
bestätigte der chaldäische Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni. Eine Mauer sowie
Fenster der Kirche wurden beschädigt. Die Explosion ist der zehnte gemeldete Anschlag auf
irakische Kirchen innerhalb von zwei Wochen. Auf der irakisch-christlichen Internetseite
Ankawa.com wurde berichtete, dass der vor der Tahira-Kirche geparkte Wagen Verdacht erregt
und die Polizei das Gebiet bereits geräumt hatte und auf ein Team von Bombenexperten wartete,
als die Bombe hochging. Die Explosion erfolgte nur eine Woche nach den Anschlägen auf die
chaldäische Kathedrale sowie die syrisch-orthodoxe St.-Ephrem-Kirche in der nordostirakischen
Stadt Kirkuk. Verletzt wurde dabei niemand. Während des christlichen Epiphanias-Festes am 6.
Januar wurden in Bagdad und Mossul vier Kirchen und drei Klöster Ziele von
Bombenanschlägen. Sechs Menschen wurden verletzt. Nach den Anschlägen versprach der
irakische Premierminister Nouri Al-Maliki, laut der arabischen Website Elaph.com vom 8.
Januar, eine Strafverfolgung der Täter. Seine Regierung sei tief besorgt über die Sicherheit der
christlichen Minderheit im Land.
Trauer unter Christen
„In diesem Jahr sind viele Menschen getötet oder verschleppt worden, daher sind wir sehr
traurig und verängstigt", sagte Bischof Warduni. Es sei sehr schwierig, mit Terroristen
vernünftig zu reden. Sie würden nicht nur Kirchen, sondern auch Moscheen angreifen, was sich
gegen Gott richte, da es sich um „Häuser des Gebets" handele. Warduni appellierte an die
Christen weltweit, für ein Ende des Terrors und der Gewalt gegen Unschuldige im Irak zu beten.
Von den rund 27 Millionen Einwohnern sind 95 Prozent Muslime. Derzeit leben noch ca. 450
000 Christen im Irak, von denen die meisten zur chaldäischen Kirche gehören.
Compass Direct