30.06.2012
Afghanistan: Shelter Now:Geldmangel bedroht Zukunft
Shelter Now leistet Erziehung zum Frieden
Geldmangel bedroht Zukunft einer beispielhaften Grundschule
Braunschweig/Kabul (idea) – In der afghanischen Hauptstadt Kabul droht einer vom internationalen christlichen Hilfswerk Shelter Now (Zuflucht Jetzt) betriebenen Grundschule das Aus. Eine andere Organisation, die sich bisher an der Finanzierung beteiligte, habe sich zurückgezogen, so das in Braunschweig ansässige Hilfswerk. Es hofft, im eigenen Freundeskreis zusätzliche Unterstützer gewinnen zu können. Die in einem der ärmeren Stadtteile von Kabul gelegene „Schule der Helfenden Hände“, in der 120 Kinder unterrichtet würden, leiste eine beispielhafte Arbeit, teilte der Direktor von Shelter Now, Udo Stolte, mit. Die 60 Jungen und 60 Mädchen stammten aus verschiedenen afghanischen Volksgruppen wie Paschtunen, Tadschiken, Hazaras oder Usbeken. Sie würden zum Frieden erzogen, was sich beispielsweise am friedlichen und fröhlichen Miteinander in den Pausen zeige. Der teilweise auf Englisch erteilte Unterricht erfolge in zwei Schichten in zwei Klassenräumen. In einer freiwilligen Englisch-AG könnten die Kinder nachmittags ihre Fremdsprachenkenntnisse vertiefen.
Monatlich werden 2.000 Euro benötigt
Laut Stolte ist Bildung der Schlüssel zu einer friedlichen Entwicklung der afghanischen Gesellschaft und zur Entstehung von Wohlstand. Daher sei es wichtig, dass der Betrieb der Grundschule langfristig weitergehe. Für die Ausstattung der Schule und die Bezahlung der fünf Lehrkräfte würden monatlich rund 2.000 Euro benötigt. „17 Euro im Monat sichern den Schulbesuch für ein Kind“, rechnet der Direktor von Shelter Now vor. Shelter Now ist seit 1988 in Afghanistan engagiert und seit 1992 von den wechselnden Regierungen registriert. Für zurückgekehrte Flüchtlinge errichtete das Hilfswerk „Dörfer der Hoffnung“. In Kabul wurde unter anderem eine zerstörte Augenklinik zusammen mit Partnern aufgebaut. Dort hat die Organisation auch ein Zentrum für Gehörlose. In Nord-Afghanistan betreibt es eine weitere Schule und unterhält landwirtschaftliche sowie Projekte zur Trinkwassergewinnung. Als internationaler Leiter amtiert Georg Taubmann (Kabul).