21.03.2015

Nigeria: Massengrab im Nordosten entdeckt

Rund 100 Personen offenbar von Boko-Haram-Kämpfern erschossen oder geköpft

Nigeria: Massengrab im Nordosten entdeckt

Rund 100 Personen offenbar von Boko-Haram-Kämpfern erschossen oder geköpft

Damasak (idea) – Grausiger Fund im Nordosten Nigerias: Soldaten aus dem Tschad haben in dem von der radikal-islamischen Terrormiliz Boko Haram befreiten Ort Damasak ein Massengrab entdeckt. Nach Angaben eines Militärsprechers fanden die Truppen die sterblichen Überreste von rund 100 Personen. Sie seien geköpft oder erschossen worden. Soldaten aus dem Niger und dem Tschad hatten die Boko-Haram-Extremisten, die Damasak im November erobert hatten, am 9. März aus Damasak vertrieben. Der Ort liegt nahe der Grenze zu Niger. Bei den Kämpfen sollen 200 Terroristen und zehn tschadische Soldaten getötet worden sein. Boko Haram hatte zuvor wiederholt im Südosten des Niger und in Kamerum angegriffen. Die beiden Länder und der Tschad schickten daraufhin Truppen nach Nigeria, um den Vormarsch der Terrororganisation zu stoppen. Sie hat seit 2009 bei Angriffen auf Kirchen, Schulen, Polizeistationen und Kasernen mindestens 13.000 Menschen getötet. Boko Haram hatte sich vor kurzem mit der Terrorormiliz „Islamischer Staat“ verbündet. Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau, schwor seinem Gegenüber bei IS, Abu Bakr al Bagdadi, in einer Internetbotschaft die Treue. Bagdadi hat sich zum „Kalifen“ ausgerufen. Boko Haram und IS setzen in ihren „Kalifaten“ in Westafrika und dem Nahen Osten das islamische Religionsgesetz, die Scharia, mit brutaler Härte durch. Sie vertreiben, vergewaltigen und töten vor allem Christen und gemäßigte Muslime.