01.08.2024

Iran: Gefangene des Monats August

60-Jährige wegen Übertritts zum Christentum hinter Gittern

Die iranische Christin Mina Khajavi Ghomi (alias Qomi). Foto: Privat

Als „Gefangene des Monats August 2024“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA die iranische Christin Mina Khajavi Ghomi (alias Qomi) benannt. Sie rufen dazu auf, sich für die 60-jährige Konvertitin einzusetzen.

Die ehemalige Muslima wurde im Juni 2020 festgenommen und kam nach drei Wochen, die sie mit verbundenen Augen zubringen musste, gegen Hinterlegung einer Kaution frei. Zusammen mit anderen ehemaligen Muslimen, die zum Christentum übergetreten waren und inzwischen freigelassen wurden, wurde sie vor Gericht gestellt.

Wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Werbung für den christlichen Glauben und der Gründung einer Hauskirche verurteilte das Revolutionsgericht in Teheran Khajavi am 7. Juni 2022 zu sechs Jahren Gefängnis. Ihre Berufung dagegen wurde zurückgewiesen.

Sie hatte sich gerade einen komplizierten Knöchelbruch durch einen Autounfall zugezogen, als sie am 8. Januar 2024 schließlich inhaftiert wurde. Mangels angemessener medizinischer Versorgung ist die Fraktur noch immer nicht ausgeheilt und zudem belasten chronische Gelenkschmerzen Khajavi. Sie ist im berüchtigten Evin-Gefängnis eingesperrt.

IGFM und IDEA bitten, in Briefen an den neuen Präsidenten des Iran, Massud Peseschkian, für Khajavis bedingungslose Freilassung einzutreten. Verbunden damit ist die Bitte, für die Christin zu beten. Etwa 98 Prozent der rund 89 Millionen Einwohner des Iran sind Muslime. Das Hilfswerk Open Doors schätzt den Anteil der Christen auf 1,4 Prozent. Auf dem Weltverfolgungsindex liegt der Iran auf Platz neun der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

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