15.04.2025

USA: Außenministerium will „Abneigung gegen Christen“ bekämpfen

Mitarbeiter sollen antichristliche Vorfälle anonym melden

Washington (IDEA) – Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat nach einem Bericht des Nachrichtenportals „Politico“ die Mitarbeiter des Außenministeriums angewiesen, Fälle von „antichristlicher Abneigung“ zu melden. Damit werde ein Dekret umgesetzt, das Trump im Februar unterzeichnet hatte. Es verpflichte alle Bundesbehörden, Vorurteile gegen Christen „auszumerzen“. Laut einer internen Anweisung wolle das Außenministerium Informationen über „antireligiöse Voreingenommenheit“ während der Amtszeit von Trumps Vorgänger Joe Biden sammeln. Dazu sollten die Mitarbeiter anonyme Meldeformulare nutzen und so viele Details wie möglich übermitteln. Außenminister Marco Rubio habe die Anweisung bereits an die US-Botschaften in aller Welt verschickt und intern verbreiten lassen. Ende April solle eine Arbeitsgruppe die eingegangenen Meldungen auswerten.

Mitarbeiter befürchten eine Kultur der Angst

Innerhalb des Ministeriums hat das Vorhaben laut „Politico“ Besorgnis ausgelöst. Mehrere Beamte hätten schockiert reagiert. Ihrer Meinung nach beruhe die Initiative auf der fehlerhaften Annahme, dass das Ministerium grundsätzlich voreingenommen gegenüber Christen sei. Das Vorgehen könne eine Kultur der Angst schaffen, da die Mitarbeiter dazu gedrängt würden, sich gegenseitig zu melden.

Verengtes Verständnis von Religionsfreiheit

Kritik kam auch von der linksgerichteten Nichtregierungsorganisation „Interfaith Alliance“ (Interreligiöse Allianz/Washington). Die Anordnung bekämpfe nur zum Schein bestimmte Formen der Stigmatisierung von Christen, insbesondere von Katholiken. In Wirklichkeit nutze die Trump-Regierung ein verengtes Verständnis von Religionsfreiheit, um die Rechte gesellschaftlicher Randgruppen einzuschränken, etwa sexueller Minderheiten.