05.06.2020
Deutschland: Sektenbeauftragter warnt vor Einfluß
Sekte aus China: „Kirche des Allmächtigen Gottes“ - Zentrale Lehre: Jesus wurde 1973 in Gestalt einer Chinesin wiedergeboren
Dortmund (idea) – Die aus China stammende Glaubensgemeinschaft „Kirche des Allmächtigen Gottes“ versucht zurzeit verstärkt, in sozialen Netzwerken unter Christen in Deutschland zu missionieren. Darauf hat der Beauftragte der westfälischen Kirche für Sekten- und Weltanschauungsfragen, Pfarrer Andreas Hahn (Dortmund), hingewiesen. Die Gruppierung nehme den Kontakt zu engagierten Christen oft durch Freundschaftsanfragen von jungen Chinesinnen auf, sagte Hahn gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Sie posteten etwa bei Facebook Bilder mit Bibelzitaten und Berichte von gelungener Lebenshilfe durch den Glauben. Ihr Ziel sei, möglichst viele Freundschaftskontakte aus den persönlichen Beziehungsnetzwerken von Christen „abzufischen“. In ihren „Gefällt mir“-Listen stoße man schnell auf die Internetangebote der „Kirche des Allmächtigen Gottes“. Sie werbe mit einer Vielzahl von Social-Media-Profilen, Videos und Internetseiten für sich, unter anderem mit der Seite „bibel-de.org“. Die Gruppierung sei auch unter dem Namen „Eastern Lightning“ (Blitz aus dem Osten) bekannt – in Anspielung auf Matthäus 24,27 („Wie der Blitz ausgeht vom Osten, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein“). Ihre zentrale Lehre sei, dass Jesus 1973 in Gestalt der Chinesin Yang Xiangbin wiedergeboren worden sei. Die Glaubensgemeinschaft habe nach Schätzungen weltweit rund vier Millionen Mitglieder und sei in 32 Ländern aktiv. Sie sehe sich selbst zwar als Kirche, stehe aber mit ihrem Offenbarungs- und Exklusivitätsanspruch außerhalb der christlichen Ökumene, so Hahn. Berichte von Aussteigern zeichneten das Bild einer fanatischen Gruppierung, die ihre Mitglieder unter starken psychischen Druck setze. Deswegen sei von Netzwerk-Kontakten mit Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft abzuraten.