16.06.2020

Österreich: „Marsch für die Familie“ zählte 300 Teilnehmer

Wien: Redner erklärten: Die Ehe darf nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden

Wien (idea) – 300 Teilnehmer zählte Medienberichten zufolge der jährliche „Marsch für die Familie“ am 13. Juni in der österreichischen Hauptstadt Wien. Auf einer Kundgebung zum Auftakt des Marsches wandten sich mehrere Redner gegen Abtreibungen und erklärten, dass die Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden dürfe. Linksextreme und LGBTQ-Aktivisten – die Abkürzung steht für Lesbisch, Schwul (Gay), Bisexuell, Transgender und Queer – versuchten, die Kundgebung am zentralen Stephansplatz durch Geschrei und Trommeln zu stören. Die Polizei sorgte jedoch für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, die von der „Plattform Familie“ (Stössing bei Wien) angemeldet worden war. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss überwiegend christlicher Organisationen.

Freikirchenvorsitzender: 92 Prozent halten die Familie für zeitgemäß

Der Vorsitzende des Bundes Evangelikaler Freikirchen in Österreich, Reinhold Eichinger (Wien), unterstrich die Bedeutung der Familie. Er mache sich über ihre Zukunft keine Sorgen. Einer Umfrage zufolge hielten 92 Prozent aller Österreicher sie für „absolut zeitgemäß“. Ferner verwies er auf eine Umfrage aus Deutschland, der zufolge 76 Prozent davon überzeugt seien, dass man nur in einer Familie glücklich leben könne. Eichinger kritisierte, dass Anhänger eines traditionellen Familienbildes von Andersdenkenden schnell als „intolerant“ bezeichnet würden.

Pro-Vita-Vorsitzender: Abtreibungen bestrafen

Der Vorsitzende des Vereins „Pro Vita“, der Rechtsanwalt Alfons Adam (Stössing), bezeichnete die Abtreibung als „Massenmord“ mit weltweit jährlich 40 Millionen Toten. Er forderte, Abtreibung wieder unter Strafe zu stellen. Der ehemalige slowakische Ministerpräsident Ján Čarnogurský (Bratislava) sieht positive Entwicklungen im Blick auf die Familie in Ungarn und der Slowakei. So habe sich in Ungarn in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Eheschließungen verdoppelt, während die Scheidungen um ein Viertel zurückgegangen seien. In der Slowakei sei ein neues Gesetz geplant, um Abtreibungen zu erschweren. Der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin (Wien) sagte, dass eine Familie nur aus Vater, Mutter und Kindern bestehen könne und nur die Ehe der Familie die notwendige Stabilität gebe. Ein Chorepiskopos ist ein Priester der altorientalischen Kirchen mit bischöflicher Würde.