05.05.2002
Pakistan: 23 Christen wegen angeblicher Lästerung Mohammeds angeklagt
Wie auf der IGFM-Jahrestagung verlautete, nimmt die Verfolgung religiöser Minderheiten, insbesondere der Christen, in aller Welt zu. So habe sich die Lage für die christliche Minderheit im überwiegend islamischen Pakistan nach den Terroranschlägen auf die USA am 11. September verschlimmert, berichtete der Koordinator der Menschenrechtsorganisation CLAAS, Joseph Francis (Lahore). Als Instrument gegen Christen, Hindus und Nichtgläubige diene insbesondere das Blasphemiegesetz, das die Lästerung des Propheten Mohammed mit der Todesstrafe bedroht. Francis zufolge sind derzeit 23 Christen in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie angeklagt. Wegen dieses Vorwurfs waren die Brüder Saleem und Rasheed Masih im Mai 2000 zu 35 Jahren Haft verurteilt worden. Über die vom höchsten pakistanischen Gericht angeordnete Berufung des im April 1998 zum Tode verurteilten Ayub Masih ist noch nicht entschieden. Francis berichtete ferner, daß christliche Mädchen mit Muslimen zwangsverheiratet, vergewaltigt oder zur Prostitution gezwungen würden. Seine Organisation betreibe Schutzhäuser an geheimen Orten. Derzeit hielten sich dort neun Frauen und fünf Kinder auf.