15.02.2003

Index der Christenverfolgung weltweit:

Nordkorea vor Saudi-Arabien und Vietnam

Index der Christenverfolgung weltweit:

Nordkorea vor Saudi-Arabien und Vietnam

OFFENE GRENZEN -- Das isolierte kommunistische Land Nordkorea führt weiterhin die vom Missionswerk Offene Grenzen zusammengestellte Liste jener Länder an, in denen Christen verfolgt werden.
Auf dem Jahresindex sind diese Länder entsprechend dem Schweregrad der
Verfolgung geordnet, der Christen ausgesetzt sind, weil sie ihren Glauben aktiv praktizieren. Saudi-Arabien nimmt auf der Liste den zweiten Platz ein, gefolgt von Vietnam.

Nordkorea, Saudi-Arabien und Vietnam wurden als Länder beobachtet, in denen "schwere Verfolgung" stattfindet. Zu den ersten zehn im Weltverfolgungs-Index aufgelisteten Ländern gehören außerdem Laos,Turkmenistan, Pakistan, Bhutan, die Malediven, Somalia und der Iran - in dieser Reihenfolge. China steht an elfter Stelle.

Jahrelang drangen sehr wenige die Kirche betreffende Informationen aus dem ganz rigide regierten Nordkorea Kim Il Sungs, dessen Regime jetzt von seinem Sohn, Kim Jong Il, geführt wird. Mancher fragte sich sogar, ob die Kirche die Jahrzehnte schwerer Unterdrückung überlebt habe. In den letzten Jahren ist es, relativ gesehen, zu einer "Flut" von Informationen durch nordkoreanische Flüchtlinge gekommen, die nach China fliehen, um der Hungersnot zu entgehen. Sie berichten, dass die Kirche nicht nur überlebt hat, sondern sogar gewachsen ist. Aber den christlichen Glauben in Nordkorea sichtbar zu praktizieren kann heute immer noch Gefangenschaft und Tod zur Folge haben.

Das Wüstenkönigreich Saudi-Arabien, das sich selbst als Wächter des Islams betrachtet, verlangt von all seinen Bürgern, Muslime zu sein. Einem Saudi, der zu einer anderen Religion konvertiert, droht die Todesstrafe wegen Abfalls vom Glauben. Trotz regierungsamtlicher Versicherungen, dass Ausländer private Gottesdienste halten können, sind christliche Gastarbeiter aus Ländern wie den Philippinen und Korea doch inhaftiert und abgeschoben worden, obwohl sie ihren Glauben still praktizierten.

In Vietnam hat die Unterdrückung während der vergangenen beiden Jahre vor allem im zentralen Hochland und in den nordwestlichen Provinzen zugenommen. Wegen der harten Behandlung der vorwiegend christlichen Gruppen in den Stämmen wurde das südost-asiatische Land im Index höher eingestuft -- trotz einiger halbherziger Schritte der Regierung zur "Legalisierung" der evangelischen Kirche von (Süd-)Vietnam. Compass Direct berichtete im Dezember, dass in den Stämmen über 350 Kirchen zwangsweise geschlossen wurden. Letzte regierungsamtliche Resolutionen zeigen den Plan kommunistischer Beamter Vietnams, die Kirche im ganzen Land verstärkt zu infiltrieren.

"Die ersten 15 Länder des Weltverfolgungs-Index ergeben eine interessante Mischung, falls man das Wort `interessant´ für Länder gebrauchen kann, in denen unsere christlichen Brüder und Schwestern so viel leiden", sagte ein Sprecher von Offene Grenzen. "Acht werden von islamischen Regimen beherrscht, während zwei Länder -- Bhutan und Myanmar (Burma) -- überwiegend buddhistisch sind. Vier der ersten 15 haben kommunistische Regierungen. Und dann gibt es auf Platz fünf das zentralasiatische Turkmenistan, in dem eine vorwiegend muslimische Bevölkerung lebt. Es wird aber von einem ehemaligen Kommunisten namens Niyazov geführt, dessen Rücksichtslosigkeit und Verehrungsanspruch eine diktatorische Herrschaft begleiten. Sie ist der der beiden Kims in Nordkorea nicht unähnlich."

Weltweit sind schätzungsweise 200 Millionen Christen wegen ihres Glaubens an Christus Verfolgungen ausgesetzt. Weitere 200 bis 400 Millionen werden diskriminiert, weil sie Christen sind. Bruder Andrew ist der Autor des Bestsellers "Der Schmuggler Gottes". Seit er Offene Grenzen 1955 gründete, bemüht sich das Werk, der verfolgten Kirche in den schwierigsten Gegenden der Welt durch Schulung, Verteilung von Literatur, Förderung der Gemeinschaft und durch persönlichen Zuspruch zu dienen und sie zu stärken.