26.02.2003

TÜRKEI: Wachstum evangelikaler Gemeinden

idea - Laut Behnan Konutgan, langjähriger Vorsitzender der Evangelischen Allianz in der Türkei, kann sich das christliche Leben in der Türkei frei entfalten. Die Zahl der Evangelikalen sei in den vergangenen zehn Jahren von 1.000 auf bis zu 6.000 gestiegen. Ein Gesetz aus dem Jahr 1936, das den Bau neuer Kirchengebäude verbietet, bedeute keine besondere Einschränkung. Gegen die Einrichtung von "Gottesdienstplätzen", die von außen nicht als Kirchen zu erkennen seien, habe der Staat keine Einwände. Dies schließe allerdings Schikanen von örtlichen Behörden nicht aus. Zeitweilige Schließungen der Versammlungsstätten oder Verhaftungen von Predigern würden meist mit Verstößen gegen Bauvorschriften oder Verdacht auf Unterstützung terroristischer Gruppen begründet. Vor Gericht stelle sich jedoch regelmäßig heraus, dass die Vorwürfe nicht stimmten. Selbst die besten Gesetze könnten die christliche Minderheit nicht vor der Wut der moslemischen Mehrheit schützen. Trotz offizieller Gleichberechtigung aller Religionen gebe es unter den 66 Millionen Einwohnern der Türkei viele antikirchliche Vorurteile.