15.04.2004

JORDANIEN Siahm Qandah Update

Neues Beweismaterial in jordanischem Vormundschaftsfall - Richter ermittelt gegen Vormund wegen Veruntreuung

JORDANIEN Siahm Qandah Update

Neues Beweismaterial in jordanischem Vormundschaftsfall - Richter ermittelt gegen Vormund wegen Veruntreuung

ISTANBUL, 16. April 2004 (Compass Direct/OG) --

Gestern teilte ein Richter eines islamischen Gerichtshofes in Amman der christlichen Witwe Siham Qandah mit, es gebe neue Beweise dafür, dass der muslimische Vormund ihrer Kinder wieder einen hohen Betrag von deren Waisentreuhandkonto abgehoben habe. Aufgrund der offensichtlichen Unterschlagung soll der Richter eine sofortige Ermittlung angeordnet haben. Seit sechs Jahren muss Frau Qandah zur Wiedererlangung der Vormundschaft für ihre jetzt 15 Jahre alte Tochter Rawan sowie ihren Sohn Fadi (14) mit ihrem Bruder Abdullah al-Muhtadi kämpfen. Der seiner christlichen Familie entfremdete Al-Muhtadi konvertierte als Teenager zum Islam. Nachdem ein "Übertrittszertifikat" mit der Behauptung auftauchte, der Vater der beiden getauften Kinder sei vor seinem Tod heimlich zum Islam übergetreten, schwor er, sie als Muslime zu erziehen. Vor zwei Jahren wurde Frau Qanda vom Obersten Gerichtshof Jordaniens angewiesen, ihre Kinder in die Erziehungsgewalt ihres Bruders zu geben. Um auf legalem und diplomatischem Wege für eine Rücknahme der Entscheidung Zeit zu gewinnen, tauchten sie und ihre Kinder mehrmals zeitweise unter.