25.01.2004

NIGERIA

Nigeria: Islamisches Recht auf christliche Frauen angewandt<br />Prostitutionsbeschuldigungen führen zu schweren Geld- und Prügelstrafen

NIGERIA

Nigeria: Islamisches Recht auf christliche Frauen angewandt
Prostitutionsbeschuldigungen führen zu schweren Geld- und Prügelstrafen

KADUNA, Nigeria, 26. Januar 2004 (Compass Direct/OG) -- Christliche Leiter aus Nordnigeria berichten, dass trotz aller Proteste die als Scharia bekannte islamische Rechtsform weiter durchgesetzt wird, wodurch die religiöse Freiheit von Christen drastisch beeinträchtigt ist. Einigen Berichten zufolge sind 23 christliche Frauen unter Anschuldigungen, die von der Nichtbeachtung der muslimischen Kleidervorschriften bis zur Prostitution reichen, vor islamische Gerichte gezogen worden. Die "Christian Association of Nigeria" (CAS) bezeichnet die Prostitutionsvorwürfe als falsch. "Ohne Rücksicht auf ihre Religion wird eine unverheiratete Frau von Muslimen, welche die Scharia durchsetzen wollen, als Prostituierte angesehen", sagte Rev. Linus Awuhe, der CAN-Vorsitzende im Bundesstaat Zamfara. Acht Frauen wurden im Bundesstaat Bauchi vor Gericht gestellt, weil sie nicht verheiratet sind. Berichten zufolge mussten sie eine Buße von US$ 300 bezahlen und erhielten 10 Peitschenhiebe. Dr. Peter Jatau, Erzbischof der römisch-katholischen Kirche Nigerias, sagte Compass, die strikte Durchsetzung der Scharia könnte zur "Inhaftierung unschuldiger christlicher Opfer" führen, "deren einzige Sünde es ist, dass sie Christen sind." Falls das geschieht, warnte Dr. Jatau, "gäbe es zunehmende Spannungen, die zweifellos zu weiteren religiösen Konflikten führen würden."