PAKISTAN

LAHORE, Pakistan, 11. März 2004 (ZENIT.org). – In der "St. Lawrence Catholic School" fasten sogar Muslime während der Fastenzeit der Christen – zumindest für einen Tag.

Zum entsprechenden Programm gehört eine Serie von Begegnungen, in deren Zusammenhang christliche Jugendliche bereits während des Ramadans einen Fastentag und ein "Freundschaftsessen" mit Muslimen teilten.

"Ich schätze die von den muslimischen Schülern ergriffene Initiative sehr", erklärte Pater Francis Nadeem, Sekretär der von den pakistanischen Bischöfen eingerichteten Kommission für ökumenischen und interreligiösen Dialog gegenüber der "Fides Missionary Agency".

Der Priester sprach darüber, wie Christen und Muslime der St. Lawrence Schule, die150 Schüler zählt, an den religiösen Bräuchen des jeweils anderen teilnehmen.

Letztes Jahr feierten die christlichen Schüler den Ramadan gemeinsam mit den Muslimen bei einem Freundschaftsabendessen. Im Gegenzug entschlossen sich die muslimischen Schüler einen Fasttag gemeinsam mit ihren katholischen Freunden zu leben und ein gemeinsames Abendessen in einer Atmosphäre der Brüderlichkeit zu teilen.

"Dieser Austausch wird auf alle Gottes Segen herabrufen und uns helfen, die Werte zu leben, die wir miteinander teilen. Er wird uns einander annähern und zu Gott bringen", erklärte Pater Nadeem den Jugendlichen.

Bei der Versammlung sprach Azam Khan stellvertretend für die muslimischen Schüler. Dabei brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die vorösterliche Zeit des Gebetes und des Fastens der Christgläubigen auch zum Frieden und zur Harmonie in Pakistan und auf der ganzen Welt beitrage.

"Wir haben den Traum, allen Menschen eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung zu senden", fügte Khan hinzu.

Tariq Faiza, der für die christlichen Schüler sprach, hieß die Initiative der muslimischen Schüler aufs tiefste willkommen und meinte, dass die Schüler von St. Lawrence weiterhin Seite an Seite mit den Muslimen studieren wollen, "um ein Land aufzubauen, das tolerant, liberal und moderat ist".

Der Direktor Peter Bhatti erklärte gegenüber Fides: "Wir sehen es in dieser Schule als unsere besondere Aufgabe an, zwischen Jugendlichen, die unterschiedlichen Religionen angehören, Beziehungen aufzubauen, die durch Toleranz, Respekt, Dialog und gegenseitige Wertschätzung gekennzeichnet sind". Er versicherte weiter, dass die Schule fortsetzen werde, ihre Schüler zu "Boten des Friedens und der Versöhnung in der Gesellschaft" zu erziehen.
ZG04031110